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Klimaforscher: Weniger Wasser in Südtirol

Am Tag des Wassers sind Südtirols Klimaforscher pessimistisch was die Wasserspeicherung in Südtirol betrifft. Vor allem die Winter machen Sorgen.

Klimaforscher: Weniger Wasser in Südtirol
Ansafoto
Der Eurac Klimaforscher Marc Zebisch warnt zum heutigen Tag des Wassers vor Wassermangel auch in Südtirol. Zwar gebe es über das Jahr und das ganze Land berechnet viel Wasser in Südtirol, allerdings gebe es im Sommer stellenweise immer wieder Wasserknappheit.

"Es wird in den Wintern mehr regnen als schneien. Die Folge: Das Wasser wird nicht mehr in Form von Schnee gespeichert und fließt ab."
Marc Zebisch, Klimaforscher an der Eurac

„Was man wirklich messen und nachvollziehen kann ist die Tatsache, dass sich die Wasserverfügbarkeit verschiebt. Im Prinzip haben wir immer mehr Wasser im Winter und weniger im Sommer“, erklärt Zebisch.

Laut Zebisch liegt das vor allem daran, dass die Sommermonate immer wärmer werden und viel mehr Wasser als früher verdunstet.

Dazu kommt laut Zebisch die Folgen des fortschreitenden Klimawandels für den Winter. Soll heißen: die Tendenz hin zu regnerischen Wintern: „Diesen Winter mal ausgenommen ist es so, dass es im Winter künftig mehr regnen als schneien wird. Das bedeutet: Das Wasser fließt im Winter schon ab und wird nicht mehr in Form von Schnee gespeichert.“

Knappheit bereits nachweisbar: weniger Wasser an Pegelmessständen

Dies könne man an der Pegelmessstelle in Salurn bereits beobachten. Dort habe der Sommerabfluss abgenommen und der Winterabfluss zugenommen.

Laut Zebisch ist die Folge, dass schon jetzt im Sommer vor allem für die Bewässerung in der Poebene Wasser fehle. Dort habe es in den letzten fünf Jahren mehrmals Dürreperioden mit großen Verlusten für die Landwirtschaft gegeben, sagte Zebisch.

Zu den Prognosen Zebischs passt die Studie der Eurac, die den Rückgang der Schneebedeckung in den Alpen in den vergangenen 50 Jahren untersucht hat.

Laut dem Forscher Michael Matiu ist eine langfristige Abnahme der Schneehöhe in Zentimetern festzustellen. Dies habe Folgen für die die Umwelt und für den Menschen in den Alpen.

Speicherbecken: Wassernutzung hier, Trockenheit dort

Wintersport, wie er heute betrieben werde, könne nicht mehr über Jahrzehnte hinausgedacht werden. Für die Skigebiete wird es laut Matiu vor allem darauf ankommen, ob die Temperaturen für die Schneeproduktion tief genug seien. Auch würden immer mehr Speicherbecken benötigt. 

Matiu regte an, die Wasserknappheit über die Lanesgrenzen hinaus zu denken. Wenn Wasser in Südtirol weniger werde und zudem mit Staubecken für die Produktion von Schnee zurückgehalten werde, habe dies auch konkrete Folgen für Gebiete wie die Po-Ebene, wo es mehr Trockenheit gebe.

sf/jw/hp