Groß gefeiert wurde Corona-bedingt nicht. Aber nach mehr als einem Jahr Verspätung - auch infolge von Corona - war es heute Vormittag in Algund soweit: Das neue Einkaufszentrum ALGO wurde eröffnet. Der neue Shopping-Tempel im Burggrafenamt öffnet in äußerst schwierigen Zeiten für die Kaufleute, nicht nur wegen Corona, sondern weil immer mehr Menschen im Internet einkaufen.
Eine Fotostrecke zu den Bauarbeiten finden Sie hier.
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Vier Jahre Bauzeit
Mehr als vier Jahre lang wurde umgebaut und erweitert: Aus den zehn Geschäften im Maxi Mode Center wurden 40 Geschäfte mit Mode, Kosmetik und Sportartikeln plus Gastronomie. 400 Mitarbeiter werden im neuen ALGO beschäftigt sein. Nach dem Bozner Twenty wird das ALGO das zweitgrößte Einkaufszentrum im Land sein, noch vor dem Brenner Outlet. Die Eröffnung fiel ausgerechnet in die vielleicht größte Krise des Einzelhandels.Das geplante Cineplexx-Kino, der Kinderbereich und die Kegelbahn können Corona-bedingt aber erst in einigen Monaten öffnen."Der Handel ist es in einer schwierige Zeit, deshalb werden wir gegensteuern, das wird ein Treffpunkt, ein Erlebeniszentrum. Die Zukunft wird es sein, online mit dem stationären Handel zu verbinden."
Bruno Giuliani, ALGO-Besitzer
Nachholbedarf oder unzeitgemäß?
Kritik kommt von den Meraner Kaufleuten, sie halten Einkaufszentren für nicht mehr zeitgemäß - angesichts der vielen leerstehenden Shoppingzentren in ganz Europa und den USA. Giuliani sieht diesbezüglich allerdings großen Nachholbedarf in Südtirol.
Auch Bürgermeister Ulrich Gamper verteidigt die Genehmigung des Einkaufszentrums. Die Entscheidung sei bereits vor mehr als zehn Jahren gefallen, die aktuelle Krise sei nicht absehbar gewesen. Die Gemeinde habe sich damals gegen ein großes Wohngebäude und für Arbeitsplätze vor Ort entschieden, argumentiert Gamper. Das ALGO hat 750 Parkplätze am Dach. Giuliani aber hofft, dass die Kunden umweltfreundlich anreisen: Das neue Einkaufszentrum liegt direkt am Bahnhof Algund und am Radweg vom Vinschgau nach Meran."Wir haben jetzt 20 Jahre verpasst und wir haben unsere Kunden verloren, weil sie nach Innsbruck, Trient und Affi gefahren sind und jetzt find ich es wichtig, dass wir als einheimische Handelsbetreiber ein Einkaufszentrum bekommen".
Bruno Giuliani, ALGO-Besitzer
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