Corona-Impfung

Gänsbacher: Geimpfte Infizierte scheiden kaum Viren aus

Laut dem Immunologen Bernd Gänsbacher scheiden geimpfte Infizierte kaum und nur kurzzeitig Viren aus und sind daher nicht ansteckend.

Gänsbacher: Geimpfte Infizierte scheiden kaum Viren aus
EPA/Yoshikazu Tsuno
Mit dieser Nachricht hat das deutsche Robert-Koch-Institut aufhorchen lassen: Geimpfte Personen können das Coronavirus nicht mehr übertragen. Aber stimmt das so auch wirklich?

Geimpfte scheiden kaum Viren aus

Das Risiko einer Virusübertragung durch vollständig Geimpfte ist spätestens ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen, so wird der RKI-Bericht zitiert und so bestätigt ihn auch der Immunologe Bernd Gänsbacher. Sieben Studien liegen Gänsbacher nun vor, die das bestätigen. Und er erklärt weiter: Es gebe einzelne Geimpfte, die noch mit dem Coronavirus infiziert wurden, aber deren Viruslast ist so gering und so kurzzeitig, dass ein Antigen-Test negativ wäre. Die Daten zeigen, so Gänsbacher, dass durch die Impfung eine Reduktion der Viruslast um 90 Prozent stattfindet im Vergleich zu den Nicht-Geimpften.
Das alles gilt nur für Geimpfte - nicht aber für von Covid genesene Personen. Der Grund liegt darin, dass die Antikörperproduktion bei den Corona-Virus-Infizierten ganz unterschiedlich ist, er könnte sehr hoch sein, aber genauso gut könne ein Asymptomatischer eine nur ganz geringe Antikörperproduktion erzeugen, unterstreicht der Immunologe.

Eine dänische Studie mit 530.000 Menschen zeige zudem, dass der Schutz nach einer Corona-Infektion bei den unter 60-Jährigen bei 80 Prozent liege, während er bei den älteren Personen nur bei 50 Prozent liege.

Impfschutz nur für kurze Zeit?

Wie lange der Impf-Schutz anhalte, könne man noch nicht sagen. Derzeit geht man laut Gänsbacher davon aus, dass der Schutz für mindestens acht Monate gegeben ist. Innerhalb von sechs Monaten könne man dazu eine Antwort geben. Man könne auch noch nicht sagen, ob die verschiedenen Impfstoffe, einen verschieden langen Impfschutz geben. Sicher ist laut Gänsbacher aber, dass sie alle gegen einen schweren Krankheits-Verlauf schützen.

Impfausweis ermöglicht "freieres" Leben

Auch Gänsbacher rechnet damit, dass ein Impfpass kommen wird und dass dieser - wie das RKI schreibt - "das Risiko einer Virusübertragung so reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung wahrscheinlich keine wesentliche Rolle mehr spielen." Der Impfpass wird laut Gänsbacher das Reisen ohne Quarantäne ebenso erleichtern wie das Besuchen von Restaurants und Veranstaltungen. Die bekannten AHA-Regeln dürften aber dennoch weiter gelten und einzuhalten sein.

ka mm