Expertenmeinung

Drosten: "Indische Variante kein Grund zur Sorge!"

Der deutsche Virologe sieht in der indischen Coronamutation keinen Anlass zur Sorge. Die Gefährlichkeit werde von den Medien falsch bewertet.

Drosten: "Indische Variante kein Grund zur Sorge!"
Ansafoto
Christian Drosten sieht laut bisherigen Erkenntnissen keinen Anlass zur Sorge wegen der indischen Corona-Variante. Die sehr kleine Datenbasis lasse darauf schließen, dass die Mutante nicht allein für die heftige Coronawelle in Indien verantwortlich sei, sagte Drosten im Podcast "Coronavirus-Update" von NDR Info. Es sei vielmehr ein Mix von Mutationen die dafür sorge, dass sich das Infektionsgeschehen in Indien so ausbreite.

Die festgestellte Virusmutation sei nicht problematischer als alle anderen. Außerdem sei Indien weit von einer Herdenimmunität entfernt gewesen. Außerdem lasse die Immunität bei den Menschen jetzt nach. Die indische Variante werde vor allem in den Medien überschätzt. Es gebe keine Belege dafür, dass Menschen schwerer erkranken. „Wenn viele Leute zur gleichen Zeit infiziert werden, dann hat man auch bei den jüngeren Altersgruppen auf einmal, absolut gesehen, ganz viele Kranke in einem kurzen Zeitfenster.“ In Indien sei zudem die Grundgesundheit der Bevölkerung weniger gut als in Deutschland, was den Effekt der jüngeren Bevölkerung wieder etwas ausgleiche. Drosten machte aber deutlich, dass sich der Sachstand ändern kann: „Es kann sein, dass in zwei Monaten sich herausstellt, dass doch irgendwas ist mit diesem Virus.“

petr