Coronakrise

RKI: Vollständig Geimpfte sind nicht infektiös

Wer beide Impfdosen bekommen hat, kann das Coronavirus laut Robert-Koch-Institut nicht mehr weitergeben. In Südtirol sind das bisher gut 7 Prozent der Bevölkerung.

RKI: Vollständig Geimpfte sind nicht infektiös
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Lange Zeit war unklar, ob Menschen, die vollständig gegen das Coronvirus geimpft sind, weiter Überträger des Virus sein können oder nicht. Jetzt legt das deutsche Robert-Koch-Institut neue Studien-Ergebnisse vor - und die geben durchaus Anlass zu Hoffnung: Geimpfte Personen können das Coronavirus demnach nicht mehr übertragen, berichten deutsche Medien.

"Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden, spätestens zum Zeitpunkt ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen", zitiert das ARD-Hauptstadtstudio aus dem RKI-Bericht an den deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn.

Fälschungssicherer Impfausweis

Weiter schreibt das RKI demnach: "Aus Public Health-Sicht erscheint das Risiko einer Virusübertragung durch Impfung nach gegenwärtigem Kenntnisstand in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung wahrscheinlich keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das Risiko kann durch weitere Vorgaben (Selbstisolierung bei Symptomen; weiter Einhalten der AHA+L-Regeln) zusätzlich reduziert werden."

Geimpfte bräuchten nun einen fälschungssicheren Impfnachweis, rät das RKI in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 

Spahn kündigte Freiheiten an

Spahn hat auf diesen Bericht bereits reagiert. Er kündigte bereits an, dass Geimpfte schon bald viele Freiheiten zurückbekommen. "Wer vollständig geimpft wurde, kann in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde", sagte der Gesundheitsminister der "Bild am Sonntag".

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach signalisierte Zustimmung. "Ich unterstütze diesen Vorschlag, weil es sich gezeigt hat, dass Geimpfte sich nur noch selten anstecken und sie wahrscheinlich bei Ansteckung nicht mehr ansteckend für andere sind", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Allerdings hob auch er hervor, solche Erleichterungen sollten erst bei vollständiger Impfung gelten, also in der Regel nach der zweiten Impfdosis.

Sieben Prozent der Südtiroler vollständig geimpft

In Südtirol waren bis zum vergangenen Freitag - jeweils am Freitag veröffentlicht der Sanitätsbetrieb die Impfstatistik -  38.586 Personen vollständig geimpft, das sind 7,2 Prozent. Knapp 14 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler hat zumindest eine Impfdosis erhalten.

ep