Ötzi-Standort

​Signa-Gruppe kritisiert Ötzi-Studie als „nicht nachvollziehbar“

Die Ötzi-Studie sei „nicht nachvollziehbar“. Die Lösung für einen neuen Museumsstandort sei „die schlechteste für die Stadt“, so die Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko.

​Signa-Gruppe kritisiert Ötzi-Studie als „nicht nachvollziehbar“
Ansafoto
Die Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko wehrt sich gegen die neue Ötzi-Studie. Der Vertreter der Signa in Bozen Heinz Peter Hager kritisierte sowohl Machart als auch Ergebnis.
 
Die Studie des Unternehmens Sinloc hatte das Ex-Enel-Gebäude in der Nähe der Quästur als besten Standort für das Ötzi-Museum ausgemacht. Die Signa-Gruppe will den Ötzi dagegen auf den Virgl verlegen.

Hager: „Kriterien unklar"

Die Kriterien seien unklar, sagte Hager. Er hat daher amtliche Akteneinsicht beantragt, um den Werdegang der Studie zu überprüfen.
 
„Angeblich wurden die Bevölkerung und verschiedene Gruppierungen mit einbezogen – nur: wer wurde befragt, wie wurden die Gesprächspartner ausgewählt und worüber wurden sie befragt?“ Mit Signa habe jedenfalls niemand Kontakt aufgenommen, „obwohl wir als einzige ein konkretes Projekt vorlegen können, das bereits 2019 als eindeutiger Sieger des Wettbewerbs über ein neues Südtiroler Archäologiemuseum hervorging“, so Hager.
 
Darüber hinaus will Hager wissen, welche Aspekte Gegenstand der Untersuchung waren und wie sie gewichtet wurden, zum Beispiel die Frage der Mobilität. „Wie kann man einen Standort vorschlagen, der weit entfernt vom Zugbahnhof und von Parkplätzen liegt; und dies an einer Verkehrsachse, die heute schon überlastet ist und den man weder mit dem Fahrzeug noch zu Fuß gut, schnell und sicher erreichen kann?“ fragt Hager.
 
Auch die neuen Anforderungen an Museen und Kulturorte aufgrund der Corona-Pandemie seien zu berücksichtigen. 

Das Ergebnis der Studie ist für Hager nicht nachvollziehbar- „Denn das Ex-Enel Gebäude, eingequetscht zwischen Gefängnis und Quästur, direkt an der verkehrsbelasteten Marconistraße, ist eindeutig die schlechteste Lösung für Bozen. Wer so etwas vorschlägt, hat weder von der Stadt, ihrer Dynamik noch von modernen Museumsbauten etwas verstanden“, so Hager.

Das Virgl-Projekt der Signa-Gruppe schneide in allen Punkten deutlich besser ab als alle anderen Standorte, außer in Sachen Position und Erreichbarkeit. Dabei müsse man aber die Erschließungskonzepte des Virgl und der Stadt berücksichtigen sowie die Entwicklung der Gegend. „Es gibt immer noch Menschen die überzeugt sind, dass Bozen nur aus der Altstadt besteht,“ kritisiert Hager.
 
br