Transit

Minister Giovannini: Brennerbasistunnel nicht vor 2031

Der BBT werde frühestens 2031 fertiggestellt, sagte Verkehrsminister Enrico Giovannini, die Verantwortung dafür liege nicht bei Italien. Die Tiroler Fahrverbote hält er für EU-rechtswidrig.

Minister Giovannini: Brennerbasistunnel nicht vor 2031
Rai Tagesschau
Laut Verkehrsminister Enrico Giovannini wird der Brennerbasistunnel nicht vor dem Jahr 2031 fertig sein. Während Italien bereits 140 Kilometer der insgesamt 230 Kilometer BBT, die auf italienischem Staatsgebiet liegen, gegraben habe, würden auf österreichischer Seite die Arbeiten für den Bau des Tunnels hinterherhinken, kritisierte er bei einer Online-Veranstaltung norditalienischer Handelskammern zum Brenner-Transit.

Zuletzt hatte auch ÖBB-CEO Andreas Matthä erklärt, dass sich wegen des Streits zwischen der BBT SE und dem Baukonzern Porr die Eröffnung des Tunnels wohl auf deutlich nach 2030 verzögern werde. 2030 war zuletzt als Fertigstellungstermin angepeilt worden.

Kritik an Tiroler Fahrverboten

Dennoch sei der Bau des Tunnels von strategischer Bedeutung für den gesamten europäischen Green New Deal, sagte Giovannini. "Unbedingt notwendig sind eine Zusammenarbeit und Koordinierung der europäischen Länder, um eine Entwicklung des Brennerkorridors voranzutreiben, welche einerseits die Produktion Italiens schützt - und zudem auch die Grundpfeiler der EU, wie den freien Warenverkehr und den fairen Wettbewerb", sagte der Verkehrsminister. Er teile die Ansicht, dass die einseitigen Tiroler Fahrverbote EU-rechtswidrig sind und wünsche sich eine gemeinsame Lösung.

Kritisiert wurden auch die "diskriminierenden" Tiroler Fahrverbote und deren Auswirkungen auf den alpenquerenden Güterverkehr. Auch deren umweltpolitische Sinnhaftigkeit wurde infrage gestellt, etwa das Fahrverbot auch für die neuesten dieselbetriebenen Lkw in den Nachtstunden. Da es in den Nachtstunden keine ausreichende und verlässliche Alternative gibt, sei die logische Konsequenz des Verbots die Konzentration der Lkw auf die Tagstunden und somit erhöhte Emissionen, hieß es.

ep/apa