Digitalisierter Transit

Lkw-Karawane soll automatisiert über die Brennerautobahn rollen

Lkw sollen automatisiert über die A22 gelotst werden. Der Brennerautobahn-Computer soll den Lkw-Fahrern das Gas- und Bremspedal drücken.

Lkw-Karawane soll automatisiert über die Brennerautobahn rollen
Rai Tagesschau
Bereits heute fahren fast so viele Lkw über die A22 wie vor der Coronakrise. Nur vier Prozent fehlen noch bis zum Vor-Corona-Niveau. Doch die A22-Manager fürchten, dass es nicht dabei bleiben wird. Nach der wirtschaftlich teils verhängnisvollen Ruhe während der Corona-Pandemie wird nun der Sturm erwartet: Lkw-Trosse über die Brennerachse in nie gekanntem Ausmaß.

"Wir fürchten, dass der Schwerverkehr bald völlig außer Kontrolle gerät", sagt der Präsident der Brennerautobahngesellschaft Hartmann Reichhalter. 

Die A22-Manager werden deshalb nicht nur die Sommermonate tagsüber baustellenfrei halten, sie suchen auch nach langfristigen Strategien. In zehn Jahren soll der Brennerkorridor mit Steuerungs- und Kommunikationsgeräten ausgestattet werden. Lkw sollen automatisiert über die A22 fahren.

Entlang der Autobahn sollen alle 50 bis 100 Meter Signaleinheiten installiert werden, die mit einer verpflichtet installierten Software in den Lkw kommunizieren sollen. Die Geschwindigkeit wird automatisch reguliert, Gas- und Bremspedal werden je nach Verkehrslage vom zentralen A22-Computer gedrückt, der Lkw Fahrer muss - falls überhaupt - nur noch das Lenkrad halten. 

Ziel der neuen Technik ist es, dass die Transit-Karawane gleichmäßig über Autobahn und durchs Tal rollt, nach dem Zug-Prinzip mit seinen Waggonen. 20 bis 30 Prozent Fahr- und Stauzeit sollen so reduziert werden.

Dass der Brennerbasistunnel den schweren Transitverkehr derart minimieren wird, dass Lkw kein Problem mehr darstellen, scheint kaum jemand mehr zu glauben. Auf politischer Ebene setzt sich Landeshauptmann Arno Kompatscher dafür ein, dass mittel- bis langfristig ein Tageskontingent an Lkw festgelegt wird. Nur noch eine bestimmte Zahl der tonnenschweren Transporter soll dann täglich über den Brenner dürfen. 

Und in zehn Jahren, so der Plan, als automatisierte Lkw-Karawane. 

(lb) 

 



 


  


 

Landeshauptmann Arno Kompatscher macht sich auf politischer Ebene