Delta-Variante: Braucht es Zweitimpfung bei Johnson&Johnson?

Unter den Experten steigt die Sorge, dass der Impfstoff von Johnson&Johnson gegen die Delta-Variante nicht ausreichend schützt.

Delta-Variante: Braucht es Zweitimpfung bei Johnson&Johnson?
Ansa
Zu den in Europa zugelassenen Impfstoffen kursieren unterschiedlichste Aussagen und Vermutungen, auch unter Experten. Schon im April hatte der Kölner Infektiologe Gerd Fätkenheuer erklärt, er erwarte, dass auch bei dem Johnson&Johnson-Impfstoff eine zweite Impfung erforderlich sein wird.

Zweitimpfung mit mRNA-Impfstoff?

Bisher wurde allen Geimpften versichert, sie seien auch mit einer Dosis des Vector-Impfstoffs Janssen der Firma Johnson&Johnson ausreichend geschützt. Nach 28 Tagen waren die Menschen sogar zu rund 85 Prozent davor geschützt, an kritischen Corona-Verläufen zu erkranken, belegt eine im „New England Journal of Medicine“ publizierte Studie. 

Angesichts der sich rasch ausbreitenden Delta-Variante häufen sich nun aber die Stimmen, dass der Vector-Impfstoff von Johnson&Johnson gegen die Delta-Variante nicht ausreichend schütze. Nach der Einmal-Impfung könnte eine zweite Dosis mit einem mRNA-Impfstoff von BionTech/Pfizer oder von Moderna notwendig werden.

Evidenzstudien fehlen

Der Osttiroler Infektiologe Gernot Walder mahnt bei diesen Aussagen zur Vorsicht. Derzeit gäbe es dazu nicht ausreichend Evidenz. Es gebe derzeit keine großangelegten Studien, um zu sagen, ob eine Auffrischung der Impfung notwendig sei oder nicht. Dazu brauche es einfach Zeit.

"Im Augenblick wird viel spekuliert. Es gibt einige punktuelle Beobachtungen, die in die eine oder in die andere Richtung weisen. Erst die Zeit und eine größere Zahl an Beobachtungen wird uns zeigen, wo die Realität wirklich liegt."

Gernot Walder, Infektiologe

Der Sanitätsbetrieb hat bereits mehrfach betont, dass eine vierte Welle der Pandemie im Herbst nur durch ausreichenden Impfschutz und das Erreichen der Herdenimmunität sowie das Einhalten der AHA-Regeln verhindert werden kann. 

ka az