Lago Maggiore

Seilbahnunglück Mottarone: Offizielle Ermittlungen auch gegen Leitner

Nach dem Seilbahnunglück mit 14 Toten am Lago Maggiore soll die Staatsanwaltschaft auch gegen die Leitner-Seilbahngruppe ermitteln. Dort weiß man noch nichts davon.

Seilbahnunglück Mottarone: Offizielle Ermittlungen auch gegen Leitner
Ansa
Die Untersuchung rund um das Seilbahnunglück am Lago Maggiore am 23. Mai mit 14 Toten zieht weitere Kreise. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Verbania hat Ermittlungen gegen weitere elf Personen aufgenommen.

Damit wächst die Zahl der Verdächtigten wegen des Unglücks auf der Seilbahn Stresa-Mottarone auf insgesamt 14, berichtetet die Nachrichtenagentur ANSA.

So soll auch gegen die Seilbahngesellschaft "Ferrovie del Mottarone", gegen mehrere Mitarbeiter eines Wartungsunternehmens sowie gegen die Südtiroler Gruppe Leitner ermittelt werden.

Demnach wurden Leitner- Vorstandsvorsitzender Anton Seeber und Martin Leitner, Vorstandsmitglied, sowie zwei Mitarbeiter der Firma in das Register der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Seilbahnunglück eingetragen.  

Wir haben noch keine offizielle Mitteilung seitens der Staatsanwaltschaft erhalten. Wir planen eine Pressemitteilung, sobald wir Näheres erfahren.

Maurizio Todesco, Leitner-Pressesprecher 


Der Sterzinger Seilbahnbauer Leitner hatte einen Wartungsvertrag mit der Seilbahn von Stresa auf den Monte Mottarone am Lago Maggiore. 

So reagiert Leitner 

Die Unternehmensleitung stellte bereits klar, dass man eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeite, so wurden den Ermittlern bereits Dokumente zur Unglücksseilbahn ausgehändigt. Das Unternehmen habe alle Kontrollen und Instandhaltungsarbeiten ordnungsgemäß durchgeführt, so die Firma Leitner.

"Eine Aufnahme in das Ermittlungsregister war für die Staatsanwaltschaft Verbania naheliegend, da es einen Wartungsvertrag von Leitner mit der Firma "Ferrovie del Mottarone Srl" gibt. Den Ermittlungsbehörden wurden bereits umfangreiche Dokumentationen seitens Leitner zu Verfügung gestellt. Diese Dokumente belegen, dass alle Wartungsarbeiten und Kontrollen gesetzes- und vertragskonform durchgeführt wurden. Leitner steht auch weiterhin den ermittelnden Behörden voll und ganz zur Verfügung. Zudem werden anerkannte Experten namhaft gemacht und zu Rate gezogen, um die Ermittlungen so rasch und so genau wie möglich zu einem Abschluss bringen zu können."

Das Sterzinger Unternehmen will sich einem Verfahren als Nebenklägerin anschließen.

Das tragische Unglück

Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore ist offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems ausgelöst worden.

Bei dem Unglück starben Familien, junge Paare und zwei Kinder. Ein fünfjähriger Bub ist der einzige Überlebende.

Wegen des Unglücks wurde bisher gegen drei Mitarbeiter der Seilbahn Stresa-Mottarone ermittelt, die festgenommen wurden und nach drei Tagen wieder frei kamen.

cb/apa