Corona

Italien: Streit um Impfpflicht in der Schule

Der PD drängt auf eine Impfpflicht für Lehrpersonen, damit die Schule im Herbst starten kann. Die Lega ist dagegen.

Italien: Streit um Impfpflicht in der Schule
Ansa
Wie kann der Schulbetrieb im Herbst gesichert werden? Der Partito democratico hat darauf eine klare Antwort: mit der Pflichtimpfung für alle Lehrpersonen.            „Die Impfungen müssen jetzt Priorität haben“, sagt PD-Chef Enrico Letta, „wir müssen alles tun, damit es zu keinen Schulschließungen und den großen Problemen mit dem Fernunterricht kommt.“
 
Ganz anderer Meinung ist da Lega-Chef Matteo Salvini. „Wir müssen die Menschen über 60 Jahre schützen. Für junge Menschen halte ich eine Impfung für nicht notwendig. Eine Impfpflicht für Lehrpersonen gehört nicht zu meiner Grundhaltung für ein freies Land. Meines Wissens werden im September bis zu 90 Prozent der Lehrpersonen geimpft sein. Was hat da eine Impfpflicht noch für einen Sinn?“
 
Aussagen, die PD-Chef Letta nicht gelten lassen will: „Salvini scherzt und lacht. Ich halte seine Haltung für völlig verantwortungslos.“ Auch Italia-Viva-Chef Matteo Renzi kritisiert Salvini: „Zu sagen, dass sich Menschen unter 40 Jahre nicht impfen lassen sollen, halte ich für einen Wahnsinn.“
 
Ministerpräsident Mario Draghi hielt sich noch zurück. In dieser Woche soll sich der Ministerrat mit einer möglichen Impfpflicht der Lehrpersonen entscheiden.
 
hase/ansa