Prozess beginnt

Verkürztes Verfahren für mutmaßlichen Mörder von Barbara Rauch?

Am Landesgericht hat der Prozess gegen Lukas Oberhauser begonnen. Ob das Urteil zum Mordfall im verkürzten Verfahren fällt, ist fraglich.

Verkürztes Verfahren für mutmaßlichen Mörder von Barbara Rauch?
Rai Tagesschau
Am Bozner Landesgericht hat heute Vormittag der Prozess gegen den 25-jährigen Lukas Oberhauser aus Vilpian begonnen. Er ist angeklagt, am 9. März des vergangenen Jahres die 28-jährige Barbara Rauch in ihrem Gastlokal in Eppan ermordet zu haben.
Nach der Vereidigung der Geschworenen stellten Oberhausers Verteidiger einen Antrag auf ein verkürztes Verfahren. Ihr Mandant sei nicht mit besonderer Grausamkeit vorgegangen, so das Argument der Anwälte Karl Pfeifer und Alessandro Tonon. "Aus unserer Sicht gibt es technische Möglichkeiten, um dem Angeklagten ein verkürztes Verfahren gewähren zu können", sagt Verteidiger Tonon. "Das Verbot eines verkürzten Verfahrens gilt nur für Straftaten, die mit lebenslänglicher Haft geahndet werden. Mord sieht nicht lebenslängliche Haftstrafe vor - nur wenn die Umstände erschwerend sind. Man muss sich - unserer Verteidigung zufolge - auf das Mindeststrafmaß beziehen und nicht auf die erschwerenden Umstände", sagt Tonon.
 
In einem verkürzten Verfahren könnte eine mögliche Strafe um ein Drittel reduziert werden. Zur Zeit beraten die Richter über den Antrag. Die Anwälte rechnen mit einer Entscheidung bis zur nächsten Anhörung am 10. September.  

Oberhauser soll 17 Mal auf Barbara Rauch eingestochen haben und hatte sie zuvor gestalkt. Ein Gutachten hatte ihn für zurechnungsfähig befunden.

(lb/sk) 
Barbara Rauch (✝) Rai Tagesschau
Barbara Rauch (✝)
Anwalt der Verteidigung: Alessandro Tonon Rai Tagesschau
Anwalt der Verteidigung: Alessandro Tonon