Start-Freigabe für Nardelli

Heute kam die Bestätigung: Die Südtiroler Leichtathletin Petra Nardelli darf in Tokio bei der 4x400 Meter Staffel mitlaufen. Ausschlaggebend für die Startfreigabe war das gestrige Training.
 
Am Dienstag waren es noch neun italienische Leichtathletinnen, die für die 4x400 Meter Staffel in Frage kamen. Die Stabübergabe wurde nochmals trainiert, irgendwie die letzte entscheidende Einheit, um dann zu entscheiden, wer an den Start gehen wird. Nach dem Training begann für die Sportlerinnen das Warten, warten auf die Nachricht der Coaches, und die kam heute Vormittag. Petra Nardelli schreibt dem Reporterteam der Rai, dass sie fix dabei ist und als dritte von vier Läuferinnen an den Start gehen wird. Für die 25-jährige Eggnerin wird damit der Traum von Olympia Realität.

Die Anreise ist keine Garantie

Zu den Olympischen Spielen reisen zu können, das heißt noch lange nicht auch an den Start gehen zu dürfen. Südtirol hatte mit Karl Putz einen Athleten, der genau diese Erfahrung machte. Das ist zwar schon einige Zeit her, aber nicht minder spannend. Putz, Jahrgang 1935 war 1960 für die Spiele in Rom nominiert, im Modernen Fünfkampf, bestehend aus Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Querfeldeinlauf. Allerdings, wirklich teilgenommen hatte er nicht.

Obwohl ich zwei Monate vor Beginn der Spiele den internen Ausscheidungswettkampf gewonnen habe, war ich im Teambewerb nur Reservist. Meine Kollegen waren Offiziere, ich war der einzige Zivilist im Team. Deshalb musste ich wohl zuschauen.

So erklärte Karl Putz die Entscheidung vor einigen Jahren in einem Interview. Aber er war glücklich einfach nur so mittendrin im Geschehen gewesen zu sein. Immerhin sei er Sportgrößen wie Cassius Clay begegnet.
 
Petra Nardelli hingegen wird keine Edelreservistin sein, sie hat das Start-Ok im Team und bestreitet am Donnerstag kurz nach 12.30 Uhr MEZ ihren ersten Vorlauf.

(et/fm)