„Tiroler Eigenart“: ARD berichtet über Impf-Schlusslicht Südtirol

Südtirol gehört zu Italiens Impf-Schlusslichtern. Darüber berichtet nun auch die ARD, in ihrer Online-Ausgabe "tageschau.de".

„Tiroler Eigenart“: ARD berichtet über Impf-Schlusslicht Südtirol
Screenschot/ARD/tagesschau.de

„Südtirol – Hochburg der Impfgegner“, so titelt Jörg Seisselberg, Redakteur im ARD-Studio Rom, seinen Bericht. Normalerweise laufe in Südtirol vieles effizient, aber in der Rangliste des Impftempos in Italien stehe die Provinz Südtirol ganz unten, gemeinsam mit den Regionen Sizilien und Kalabrien. Woran kann das liegen, fragt Jörg Seisselberg und sucht Antworten.

Kompatscher: "Tiroler Eigenart"

Unter anderem kommt Landeshauptmann Arno Kompatscher im Artikel vor. Dieser räumt ein, dass die Impfbereitschaft der Bevölkerung teilweise noch zu gering sei. 45 Prozent der Südtiroler:innen seien immer noch nicht geimpft. „Ich glaube, bei uns ist es noch gebündelt mit einer Haltung, die lautet: ‚Vorschreiben lasse ich mir schon gar nichts.‘ Allein das Gefühl, hier wird man irgendwie zu etwas gedrängt, führt schon dazu, dass viele Menschen allergisch reagieren und sagen: ‚Ich bestimme schon noch selbst‘“, wird der Landeshauptmann zitiert. Laut Arno Kompatscher ist diese Haltung eine „Tiroler Eigenart“.

Franzoni: Impfbusse für Zögerer und Bequeme 

Politisch versuche man gegenzusteuern, so Kompatscher, indem die Coronaschutzimpfung direkt zu den Menschen gebracht wird, zum Beispiel mit den Impfbussen. Mit dem Bus gelinge es die Zögerer und Bequemen zu erreichen, wird auch Patrick Franzoni, Organisator der Südtiroler Impfkampagne zitiert.

Holzeisen: "Riesen-Feldstudie an der Gesamtbevölkerung"

Zu Wort kommt auch die Rechtsanwältin Renate Holzeisen, die im tagesschau.de-Bericht von einer „Riesen-Feldstudie an der Gesamtbevölkerung“ spricht: Dass diese absolut begründete Skepsis zeige, sei Ausdruck einer sehr aufgeklärten Bevölkerung, so Holzeisen.

(joi)