Tirol-Südtirol-Trentino

Die Euregio wird Bürgernäher

Gemeinden und Zivilgesellschaft erhalten in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino mehr Mitspracherecht. Beim Europäischen Forum Alpbach tritt die Reform am heutigen Sonntag in Kraft.

Die Euregio wird Bürgernäher
Rai Tagesschau
Die Europaregion wird spürbar demokratisiert. Die Gemeinden werden mit einem eigenen Euregio-Rat in Entscheidungsprozesse eingebunden. Über Bürgerräte erhält auch die Zivilgesellschaft mehr Mitsprache.
 
Der erste Bürgerrat tagt von Jänner bis März 2022. Die Tätigkeitsfelder sollen sich auf alle Bereiche erstrecken, in denen die drei Länder eigene Zuständigkeiten haben und für mehr bürgernähe sorgen. Nach einem Jahr Reform-Arbeit wurden die Reformverträge heute früh am Brenner von den Landeshauptleuten Kompatscher, Platter und Fugatti unterzeichnet. Geplant war die Unterzeichnung auf dem heutigen Tiroltag in Alpbach. Sie wurde jedoch aus "organisatorischen Gründen" vorgezogen, hieß es. 

Eine beachtliche Kooperationsinitiative wurde dieses Jahr mit dem Euregio-Museumsjahr auf den Weg gebracht: 60 Museen zwischen Ala, Bozen und Kufstein sind mit Partnerprojekten daran beteiligt.

Kritik der Südtiroler Freiheit

Die Südtiroler Freiheit kritisiert den Zustand der Europaregion hingegen als inhaltsleer. Anstatt gemeinsame Verwaltungsstrukturen im Bereich Politik, Gesundheit, Bildung, Verkehr, Tourismus, Wirtschaft und Forschung aufzubauen, würden weiterhin nach Staatsgrenzen getrennte Einrichtungen aufrechterhalten, die lediglich in bestimmten Bereichen kooperierten.
 
So ließen sich keine Gemeinsamkeiten aufbauen, bemängelt die Südtiroler Freiheit.

(al/bs)