Westeuropa

Studie: Durch Klimawandel mehr Hochwasserkatastrophen

Mit steigenden Temperaturen werden Extremwetterereignisse häufiger auftreten, bestätigen Forscher in einer aktuellen Analyse und fordern Konsequenzen.

Studie: Durch Klimawandel mehr Hochwasserkatastrophen
Ansa
Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Deutschland und Belgien insgesamt mindestens 400 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern in einer aktuellen Untersuchung.
 
Unter den derzeitigen Klimabedingungen sei zu erwarten, dass in einem eng begrenzten Gebiet wie dem Ahrtal derart verheerende Hochwasser einmal in 400 Jahren auftreten. Innerhalb Westeuropas seien in diesem Zeitraum mehrere solche Ereignisse zu erwarten. Mit weiter steigenden Temperaturen werde auch extremer Starkregen häufiger. Damit erhöhe sich die Häufigkeit von Hochwasserkatastrophen auf alle 300 Jahre und auch die Intensität des Starkregens steige weiter.

Unwettergefahr steigt deutlich 

Die Wissenschafter betrachteten für ihre Analyse Frankreich, Westdeutschland, den östlichen Teil von Belgien, die Niederlande, Luxemburg und den Norden der Schweiz. Die Wahrscheinlichkeit solcher Katastrophen hat sich in diesem Gebiet bereits um einen Faktor zwischen 1,2 und 9 erhöht, die maximale Regenmenge ist zwischen 3 und 19 Prozent größer als früher.
 
Die 39 Wissenschafter verglichen für ihre Analyse die Auswirkungen des heutigen Klimas mit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als die globale Durchschnittstemperatur 1,2 Grad weniger betrug. Diese Zahlen zeigten eine sehr klare Tendenz in Richtung häufigeren Extremwetters durch den Klimawandel. Wenn die Wahrscheinlichkeit um den Faktor 5 erhöht sei, bedeute dies, dass ein Ereignis im Mittel anstelle alle 2000 alle 400 Jahre auftrete.
 
(al/dpa)