UNESCO

​Alpinvereine für "anständigen" Schutz der Dolomiten

Die Alpenvereine CAI, SAT und AVS machen sich bei der zuständigen Stiftung für ein ernsthaftes Engagement zum Schutz des Weltnaturerbes stark.

​Alpinvereine für "anständigen" Schutz der Dolomiten
pixabay
Motorenlärm auf den Passstraßen und Jahr ein Jahr aus Diskussionen über Verkehrssperren - das darf es laut den Alpenvereinen in Zukunft fürs Dolomiten-Welterbe nicht mehr geben. Denn nach der Corona-Pandemie rollt der Verkehr mehr denn je, das Dolomiten-Welterbe wird überrollt.  Beim Treffen mit dem Vorstand der UNESCO-Stiftung für das Dolomiten-Welterbe traten die alpinen Vereine des Dolomitengebietes CAI, SAT und AVS aus Südtirol, dem Veneto und dem Friaul daher geschlossen auf. Genauso geschlossen waren sie in ihrer Forderung: Es brauche endlich ein ernsthaftes Engagement zum Schutz des Weltnaturerbes. 

Verkehrsmanagement - Mut fehlt

Das Verkehrsmanagement in den Dolomiten seit mehr als zehn Jahren zwar Thema, aber Lösung fand man noch immer keine, erklärte Stiftungspräsident Mario Tonina. Abgesehen von der fünftägigen Sperrung des Sellajochs vor drei Jahren haben die Politiker der betroffenen Provinzen und Regionen keine ernsthaften Maßnahmen ergriffen.

Für die Bergsteigerverbände ist klar: Nur die Politik kann hier drastische Maßnahmen ergreifen, aber ohne den Mut dafür werde es auch in Zukunft bei Diskussionen bleiben. Die Alpinverbände zeigten sich außerdem besorgt, dass der Einsatz der Mittel aus dem „Recovery Fund“ – unter dem Vorwand der Verkehrsberuhigung auf den Dolomitenpässen – zur Errichtung neuer Seilbahnen führen werde.

Bergsteiger keine Extremisten

CAI, AVS und SAT unterstrichen, dass sie weder extremistisch noch fundamentalistisch noch fortschrittsfeindlich seien. Dies habe Präsident Tonina vor dem Treffen in der Presse erklärt. Die Alpenvereine würden ihr Möglichstes tun, um etwa Schutzhütten mit den neuesten umweltfreundlichen Technologien zu unterstützten. Initiativen, die zum Bau von Luxushotels oder einem überdimensionalen Ausbau statt einer Sanierung von Schutzhütten führen, könne man aber nur "als Angriff auf die traditionelle Kultur unserer Berge und Täler" ablehnen.

Die Forderung an die UNESCO-Stiftung nach einem stärkeren Engagement zum Schutz der Dolomiten wurde deponiert. Ob es künftig von deren Seite auch mehr Initiativen gegen landschaftszerstörende Projekte oder mehr Druck für ein gemeinsames Verkehrsmanagement geben wird, ist fraglich.

ka