Innsbruck

Euregio: 354 Projekte in zehn Jahren

Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 hat die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino 354 Projekte auf den Weg gebracht. Zum Jubiläum fand in Innsbruck auch die europäische EVTZ-Jahrestagung statt.

Euregio: 354 Projekte in zehn Jahren
Land Tirol/Sedlak
Mobilität, Jugend, Forschung und Innovation, Katastrophenschutz – die Liste der Projekte und Initiativen, die in den vergangenen zehn Jahren seit Gründung der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino am 14. Juni 2011 initiiert wurden, ist lang. Seither wurden insgesamt 354 Projekte umgesetzt. Am heutigen Donnerstag feierten der Euregio-Präsident und Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und seine Amtskollegen Arno Kompatscher (Südtirol) und Maurizio Fugatti (Trentino) sowie der Präsident des Ausschusses der Regionen Apostolos Tzitzikostas das zehnjährige Bestehen der Europaregion im Rahmen der Jahrestagung des Europäischen Verbunds für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) in der Innsbrucker Hofburg.

In Coronazeiten zusammengestanden

"Die Euregio ist stark", betonte der Euregio-Präsident, Tirols Landeshauptmann Günther Platter und erinnere an die letzten beiden, schwierigen Jahre: Selbst in den Corona-bedingten Lockdowns mit nie für möglich gehaltenen Grenzschließungen seien die drei Länder zueinandergestanden: "Wir haben uns gegenseitig unterstützt: vom Ankauf von Schutzausrüstung, der Übernahme von Intensivpatienten bis zum Einwirken auf die Bundespolitik, um Familienbesuche wieder zu ermöglichen." Man habe die Zeit auch genutzt die Euregio weiterzuentwickeln, sagte Platter: "Mit der am Tirol-Tag in Alpbach beschlossenen Reform haben wir uns eine Frischzellenkur verpasst, die die Euregio fit für die Zukunft macht. Es hat sich gezeigt: Die Euregio ist nicht nur ein formales Bündnis, sondern ein wichtiges Instrument der Zusammenarbeit." 

Glücksfall Euregio

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete die Euregio als "echten Glücksfall" für die Bevölkerung aller drei in ihr vereinten Länder: "Dieses grenzüberschreitende Projekt baut auf unserer jahrhundertealten gemeinsamen Geschichte auf. Zugleich ist es eine erfolgreiche Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft." Die Antwort auf die immer stärker global vernetzte Welt liege in überregionalen Partnerschaften: "Bereits in diesen ersten zehn Jahren Europaregion konnten wir viel Konkretes für die Bürgerinnen und Bürger in Tirol, Südtirol und im Trentino erreichen", zog Kompatscher Bilanz. Wie Platter blickte auch Südtirols Landeshauptmann in die Zukunft: "Das Erreichte macht Mut: Wir wollen im Kleinen zeigen, dass Europa in seiner Vielfalt Grenzen überwinden und die großen Herausforderungen am besten überwinden kann, wenn es im ständigen Austausch bleibt und gemeinsame Taten setzt."

Es gibt neue Initiativen

Auch für den Landeshauptmann des Trentino Maurizio Fugatti hat das zehnjährige Bestehen eine besondere Bedeutung: "Einerseits bietet es Gelegenheit, auf die zahlreichen bisher ergriffenen Initiativen zurückzublicken: Sie haben den Bekanntheitsgrad und die Wertschätzung bei den Bürgern der drei Länder schrittweise erhöht. Andererseits erlaubt es uns, mit noch größerer Begeisterung an das zu denken, was noch getan werden kann: Wir werden neue Initiativen ergreifen, mit denen Euregio noch nützlicher und konkreter für die Bürger wird."

Europäer sind einfallsreich

Apostolos Tzitzikostas, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen, sagte dazu: "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die transnationale und interregionale Kooperation haben den größten Rückschlag seit Jahrzehnten erlebt. Die Coronakrise hat uns vor Augen geführt, was geschlossene Grenzen bedeuten, aber sie hat uns auch den unglaublichen Einfallsreichtum, den Entschlossenheit und die Solidarität der Europäer vor Augen geführt, denen es gelungen ist, Hindernisse zu überwinden, neue Wege zu finden und sich gegenseitig zu helfen." Genau dafür sei die grenzübergreifende Zusammenarbeit da: Um Brücken zu bauen in Bereichen wie Gesundheit, Klimawandel, Mobilität von Menschen und Unternehmen, lokale Wirtschaft und Forschung.

(lpa/sk)

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