Jahrhundertbauwerk BBT wird immer teurer

Der Brennerbasistunnel wird immer teuer. Die prognostizierten Kosten sind in den letzten vier Jahren um 677 Millionen Euro angestiegen.

Jahrhundertbauwerk BBT wird immer teurer
BBT SE
Die prognostizierten Kosten für den Brennerbasistunnel sind in den letzten vier Jahren um 677 Millionen Euro angestiegen. Laut BBT Gesellschaft betragen die Mehrkosten auf italienischer Seite 411 Millionen, auf österreichischer Seite 266 Millionen.

Kostensteigerung laut BBT Gesellschaft erwartet

Die Gesamtkosten betragen laut der letzten italienischen Berechnung nunmehr 8,8 Milliarden. Für Österreich werden die Gesamtprojektkosten jetzt auf als mehr als 9,5 Milliarden Euro geschätzt. 

Nach der Aktualisierung des neuen Bauprogramms für den Brennerbasistunnel (BBT) sind nun Gesamtkosten in der Höhe von 9,5 Mrd. Euro genehmigt worden. Damit ergibt sich eine Steigerung von 200 Millionen Euro. Dabei seien nicht nur die Auswirkungen der Pandemie, sondern auch die neue Bauloseinteilung, das Fertigstellungsdatum und die bisher eingetretene und zu erwartende Inflation berücksichtigt worden, hieß es in einer Aussendung der Tunnelgesellschaft BBT SE.

Die Gesamtprojektkosten des Großprojekts setzen sich demnach wie folgt zusammen: Die aktualisierten Bauwerkskosten für die Umsetzung des Tunnels machen rund 7,7 Mrd. Euro aus. Zusätzlich werden auch die Kosten für Risikovorsorge berücksichtigt. Gemäß des "österreichischen Rahmenplans" wird ein standardisierter Vorausvalorisierungsprozentsatz von 2,5 Prozent angewandt. So ergeben sich Kosten in der Höhe von 9,5 Mrd. Euro. 2017 rechnete man noch mit Gesamtkosten in der Höhe von 9,3 Mrd. Euro. Die Steigerung kam nicht überraschend.

Weil sich die italienische Berechnungsmethode von der österreichischen unterscheidet, werden in Italien niedrigere Gesamtprojektkosten in der Höhe von 8,8 Mrd. Euro kolportiert. So beruht etwa die Vorausvalorisierung der südlichen Nachbarn auf statistischen Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklungen und nicht - wie in Österreich - auf einem standardisierten Prozentsatz. "Die unterschiedlichen Berechnungsmethoden der Gesamtprojektkosten verdeutlichen, mit welch komplexen Herausforderungen wir bei diesem grenzüberschreitenden Projekt konfrontiert sind", betonten die beiden Vorstände der BBT SE, Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola.

EU sichert Kofinanzierung zu

Indes hätten die Förderstellen der EU ihre strategische und finanzielle Unterstützung bis zur Fertigstellung des Infrastrukturprojekts erneut zugesagt, so die BBT SE. Zur Deckung der bereits ausgelegten Kosten würden Italien und Österreich seitens der Europäischen Union eine Kofinanzierung in der Höhe von 50 Prozent für Planungs- und Erkundungsarbeiten, sowie in der Höhe von 40 Prozent für Baumaßnahmen erhalten, hieß es. Zudem wird auch die Europäische Agentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) das Projekt weiter fördern, wodurch bisher zugesagte Finanzmittel bis 2023 verwendet werden können. Für die nachfolgende Finanzierungsperiode soll dann erneut ein Antrag gestellt werden.

144 der insgesamt 230 Tunnelkilometer seien bereits ausgebrochen, informierte die Pressestelle, davon 51 Kilometer Eisenbahnstrecke, 53 Kilometer Erkundungsstollen und eine Strecke in der Länge von 40 Kilometer an sonstigen Tunnelbauwerken. Der Termin der Fertigstellung des Großprojekts war zuletzt auf 2032 nach hinten korrigiert worden. 

ka apa