Mailand

Draghi beim Jugend-Klimagipfel: "Wir hören euch zu"

Beim Klimagipfel in Mailand fordern Jugendliche Zugriff auf Fonds zum Klimaschutz. Draghi: "Italien ist bereit für völlig neue Entscheidungen."

Draghi beim Jugend-Klimagipfel: "Wir hören euch zu"
Ansa
Es ist die Jugend, die gehört werden will. Die an die Politik ganz klare Appelle richtet, wie diesen: Genug mit dem Blabla. So drückte sich Greta Thunberg aus, die der Bewegung Fridays for Future eine globale Bedeutung gegeben hat. Blabla, damit gab sie die Richtlinie des Jungendgipfels bereits vor, als sie bei der Eröffnung am Dienstag mit dem Gastgeber zusammengetroffen ist, mit Italiens Minister für den Klimawandel, Roberto Cingolani, und mit Ministerpräsident Draghi, der sich heute in Mailand direkt an die Jungendlichen richtete. "Ihr seid die Generation, die am meisten unter unseren Fehlern leidet, die am meisten riskiert", sagte Draghi. "Wir hören euch zu, Italien ist bereit für völlig neue Entscheidungen." Anwesende war auch Staatspräsident Sergio Mattarella, der sich in der ersten Reihe die Appelle der Jugendlichen an die Politik anhörte. Mehr als Appelle sind es aber ganz klare Forderungen, die die Jungendlichen vorgebracht haben. Zusammengefasst in einem Dokument, unterzeichnet von 400 Jugendlichen aus 200 Ländern aus allen fünf Kontinenten von Chile bis Fidschi sowie aus Uganda. Aus dem afrikansichen Land, aus dem auch die ebenfalls in Mailand anwesende Aktivistin Vanessa Nakate stammt, die Fridays for Future als erste in ihre vom Klimwandel besonders schwer betroffene Heimat gebracht hat. Was sind nun die Forderungen der Jugendlichen? Dazu gehört allen voran das endgültige Aus für die fossile Industrie, sprich für die Energieriesen bis zum Jahr 2030. Neun Jahre, in denen das Ruder herumgerissen werden muss, sagt die junge Generation, die auch den direkten Zugang zu den Fonds fordert, die die Länder für den Klimawandel bereitstellen. Hier wollen sie nicht nur mitreden, sie wollen auch mitentscheiden. Das gleiche gilt für die Finanzmittel, die die derzeit bereits existierenden nicht staatlichen Organisationen ebenfalls für den Klimawandel bereitstellen, auch dort gebe es keine Transparenz, lautet der Vorwurf. Transparenz, Kohärenz und klare Prioritäten beim Klimawandel - schwarz auf weiß sind die Forderungen der jungen Generation seit heute festgehalten. Beim großen Klimagipfel im schottischen Glasgow, wo sich im November die Verteter der Staaten aus aller Welt treffen, wo die Ziele des Klimagipfels von Paris aus dem Jahr 2015, wie die Reduktion der CO2-Emissionen noch einmal nach unten korrigiert werden sollen, dort wird sich dann zeigen, wie weit die pPolitik fähig ist nicht nur zuzuhören, sondern auch zu handeln.

(uvd/lb)