Der Papst reist

Papst mahnt Ungarn zu Offenheit und reist in die Slowakei

Nach seinem Kurzbesuch in Ungarn und mahnenden Wrten in Budapest ist Papst Franziskus in der Slowakei angekommen.

Papst mahnt Ungarn zu Offenheit und reist in die Slowakei
Ansa
Papst Franziskus hat bnei seinem Kurzbesuch in Budapest die Menschen zu Offenheit und respektvollem Umgang gemahnt. Mit Zehntausenden feierte der Pontifex am Sonntagvormittag auf dem Heldenplatz in der ungarischen Hauptstadt die Abschlussmesse zum 52. internationalen Eucharistischen Kongress, ehe er am Nachmittag zu einem mehrtägigen Besuch in die Slowakei nach Bratislava weiterflog. 

Der Papst wird bis Mittwoch bleiben, nach offiziellen Terminen in Bratislava will er eine Plattenbausiedlung in Kosice besuchen, wo Tausende Menschen der Roma-Volksgruppe unter schwierigen Bedingungen leben. Weitere Stationen sind Presov sowie die Kleinstadt Sastin-Straze. Nach 18 Jahren ist erstmals wieder ein Papst zu Besuch in dem mitteleuropäischen Land. 

In Ungarn hatte Papst Franziskus zwischen den Zeilen Kritik an den Zuständen in dem zunehmend autoritär regierten Land geübt. "Mein Wunsch ist, dass ihr so sein möget: gefestigt und offen, verwurzelt und respektvoll", sagte der Papst am Sonntag auf dem Heldenplatz von Budapest vor rund 100.000 Gläubigen. Ungarn stehe treu zu seinen Wurzeln, aber das "Kreuz" lade auch dazu sein, die Arme auszubreiten und sich nicht zu verschanzen, erklärte er weiter.  Am Gottesdienst hatten auch Ministerpräsident Viktor Orban und Staatspräsident Janos Ader teilgenommen. 

Diese Botschaft richtete Franziskus auch an die ungarischen Bischöfe. Diversität sorge immer ein bisschen für Angst, weil sie die Sicherheit und Stabilität gefährde, sagte der 84 Jahre alte Argentinier in seiner Unterredung mit den Kirchenmännern. "Trotzdem ist es eine großartige Möglichkeit, das Herz für die Botschaft des Evangeliums zu öffnen: Liebt einander so wie ich euch liebe."

Die oppositionelle Stadtverwaltung von Budapest ließ derweil Plakate mit Franziskus-Zitaten aufstellen, die auch als Anspielungen auf die Zustände in Orbans Ungarn verstanden werden konnten. Die Aussagen standen im Zusammenhang mit Homosexualität und Machtmissbrauch. Franziskus hatte vor Jahren gesagt: "Wenn einer schwul ist und den Herrn sucht und guten Willen hat - wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?"  Der Papst verurteilte in seiner Budapester Predigt auch den Antisemitismus. Dieser schwele immer noch in Europa: "Das ist eine Lunte, die gelöscht werden muss." 

(lb/apa)