Achammer: "Kurz ist angeschlagen"

SVP-Obmann Achammer sieht seinen persönlichen Freund Sebastian Kurz etwas angeschlagen, er glaubt aber nicht an dessen politisches Ende.

Achammer: "Kurz ist angeschlagen"
Rai Tagesschau
Dass SVP-Obmann Philipp Achammer ein persönlicher Freund des zurückgetretenen österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz ist, ist allseits bekannt. Auch in den vergangenen Tagen stand er in Kontakt mit ihm. Er sei angeschlagen, aber nicht politisch am Ende, glaubt der SVP-Obmann. 

Es sei eine schwierige Phase für die Volkspartei unterstreicht Achammer. Er habe Sebastian Kurz bei seiner Pressekonferenz am Samstag Abend "erstmals doch etwas angeschlagen gesehen, wo er doch immer so professionell in der Vergangenheit wirkte" sagte Achammer wörtlich zu Rai Südtirol. Die immer neuen Chats, die nun ans Tageslicht kämen, wolle er nicht bewerten. Das müsse die Staatsanwaltschaft in erster Linie machen. Und Achammer unterstreicht weiter, das was in den letzten Tagen von allen Seiten oft genug zu hören war: "Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung."

Rücktritt bedauerlich, aber nötig

Achammer nennt den Rücktritt von Sebastian Kurz die "einzige Möglichkeit in dieser Phase", denn die Vorwürfe seien schwerwiegend. Er persönlich bedaure aber, dass dieser Schritt erfolgen musste. Einerseits sei er eben mit Kurz gut befreundet, aber er sei auch "ein guter Kenner der Südtirol-Materie und stehe Südtirol sehr sehr nahe.

Den von der Opposition geforderten Rückzug aus allen Ämtern und den Vorwurf, Kurz regiere nun als Schattenkanzler weiter, kann Achammer nicht nachvollziehen. "Sebastian Kurz doch ein politisches Talent ist, das in einigen Bereichen viel weitergebracht hat.  Dass man jetzt von allem zurücktreten müsste, das sehe ich jetzt nicht ein. (...) Er wird sich verteidigen und dann wird man sehen, was die Sache bringt. Es hat Fälle gegeben, in denen die Korruptions-Staatsanwaltschaft das (Vorwürfe) bestätigen konnte, andere, wo es aber auch widerlegt worden ist." Er maße sich kein Urteil in der Sache an. 

An das politische Ende von Kurz glaubt Achammer jedenfalls nicht. Er hoffe es in erster Linie nicht, unterstreicht er dann und begründet dies so: "Weil er unabhängig von diesen Ermittlungen noch sehr vieles bewegen könnte."

ka pg