Pazifik

Marshallinseln: „Nicht akzeptabel ein Land abzuschreiben“

Die Klimabotschafterin des Inselstaates warnt vor dem Untergang der Inselgruppe im Pazifik. 60.000 Menschen wären betroffen.

Marshallinseln: „Nicht akzeptabel ein Land abzuschreiben“
Ansa
Die Marshallinseln im Pazifik warnen vor ihrem Untergang, falls die Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel versagt. "Wir sind ein Land, das nur zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt", sagte die Klima-Botschafterin des Inselstaats, Tina Stege zum Start des UN-Klimagipfels COP26 in Glasgow.

In 50 Jahren verschwunden

Derzeit drohe ein Meeresspiegelanstieg von 0,5 Metern mit jährlichen Überschwemmungen. Land und Gebäude müssten immer weiter erhöht werden. "Ich kann nicht akzeptieren, dass die Marshallinseln in 50 Jahren Geschichte sind", sagte Stege. "Es ist für niemanden weltweit akzeptabel, ein ganzes Land abzuschreiben." Die Marshallinseln mit etwa 60 000 Einwohnern, einer der kleinsten Staaten der Erde, erlebten bereits die Folgen des Klimawandels.

1,5 Grad Erderwärmung „sehr schmerzhaft“

Der Pazifikstaat stehe im Klimakampf an der vordersten Front und gehöre zu den gefährdetsten Akteuren. "Aber wenn man die am meisten Gefährdeten beschützt, schützt man sich selbst. Wir müssen hoffen, dass wir eine Zukunft haben", sagte Stege. Es sei für ihr Land bereits eine Herausforderung, bei einer Erderwärmung von 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu überleben. "1,5 Grad werden sehr schmerzhaft sein." Stege betonte, ihr Land benötige dringend Unterstützung.
 
(apa/sf)