Norwegen

Bogenschütze tötete mehrere Menschen

Ein Bogenschütze hat in Norwegen mehrere Menschen getötet und weitere verletzt. Der Täter sei gefasst, das Motiv sei unklar, sagte die Polizei.

Bogenschütze tötete mehrere Menschen
Rai Tagesschau
Im südnorwegischen Kongsberg hat ein Bogenschütze am Abend mehrere Menschen getötet. Es habe auch mehrere Verletzte gegeben, teilte die Polizei mit. Der Täter habe gefasst werden können, nachdem er sich zuvor großflächig im Zentrum der südlich von Oslo gelegenen Stadt bewegt habe. Es habe sich vermutlich um einen Einzeltäter gehandelt, so Polizeichef Öyvind Aas. Über das mögliche Motiv wollte er nicht spekulieren.

Man sei derzeit noch dabei, Informationen an den verschiedenen Tatorten zu sichten, die Lage sei "verwirrend", so Aas. "Wir haben viele Zeugen, mit denen wir reden müssen", sagte der Polizeichef. 

Zahl der Toten noch nicht bekannt 

Die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden. Wie viele Opfer es genau gab, konnt die Polizei noch nicht sagen.

Medienberichten zufolge gab es ein starkes Polizeiaufgebot in der Stadt. Hubschrauber kreisten über dem Zentrum von Kongsberg, auch Bombenexperten waren im Einsatz. Wie der norwegische Rundfunk berichtete, hatte die Polizei um 18.13 Uhr die ersten Nachrichten von Bewohnern erhalten, wonach ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Mann im Zentrum Kongbergs unterwegs sei.

Das Massaker von Utoya

Norwegen hat vor zehn Jahren den schwersten Terroranschlag seiner modernen Geschichte erlebt. Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik zunächst im Osloer Regierungsviertel eine in einem weißen Transporter versteckte Bombe gezündet und dabei acht Menschen getötet.

Daraufhin fuhr er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya, wo er sich als Polizist ausgab und das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei eröffnete.

69 Menschen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, kamen auf Utøya ums Leben. Breivik nannte rechtsextreme und islamfeindliche Motive für seine Taten. Er wurde im August 2012 zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

(apa/dpa/et)