Italien

Demos und Streiks wegen Green-Pass-Pflicht

Wegen der 3G-Pflicht für die Arbeitswelt sind heute in ganz Italien Streiks geplant. Am Hafen von Triest versammelten sich in der Früh tausende Demonstranten, auch in Genua gab's Proteste.

Demos und Streiks wegen Green-Pass-Pflicht
Ansa
In Italien ist am heutigen Freitag die Green-Pass-Pflicht für Arbeitnehmer in Kraft getreten: Jeder Beschäftigte, sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Bereich, muss nachweisen, geimpft, genesen oder negativ getestet zu sein.

Demonstrationen und Streiks

Die Maßnahme ist umstritten. Vor dem Hafen Triest versammelten sich Freitagfrüh tausende Demonstranten zu einer Demonstration gegen die Pflicht zur Vorlegung des Green Pass.

Die Demonstranten unterstützen den Protest der Hafenmitarbeiter, die am Freitag die Arbeit niederlegen. Die Hafenmitarbeiter verhinderten jedoch nicht wie erwartet den Zugang von Lkw-Fahrern zum Hafen, dem größten Italiens. Erwartet wird, dass der Streik mehrere Tage anhalten könnte. Die Hafenarbeiter fordern die Abschaffung der 3G-Pflicht für alle Arbeitnehmer in Italien.

Zu Protestaktionen kam es auch vor dem Hafen Genua. Im Güterverkehr wird Chaos befürchtet, weil viele Fernfahrer vor allem aus dem Ausland kein notwendiges Corona-Zertifikat haben.

Im Produktionswerk des Elektrogeräteherstellers Electrolux unweit von Treviso sind die Arbeitnehmer am Freitag gegen die 3G-Pflicht in den Streik getreten. Rund 20 Prozent der 1.100 Mitarbeiter sind nicht geimpft. Mehrere Arbeitnehmer der Mailänder Nahverkehrsgesellschaft ATM ohne Green Pass blieben der Arbeit fern.

Von der Maßnahme, den Green Pass vorzuweisen, sind 23 Millionen Beschäftigte in Italien betroffen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte das Dekret vor einem Monat beschlossen, um mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. Rund 85 Prozent der Italiener ab zwölf Jahren sind mindestens einmal geimpft.

br/apa