Tirol/Südtirol

Michl Ebner darf den Wolf schießen

Der Athesia-Chef hat Jagdrecht beim Stift Stams. Und darf daher vom erstmaligen Abschussbescheid der Tiroler Regierung Gebrauch machen. Noch läuft aber die Einspruchsfrist.

Michl Ebner darf den Wolf schießen
piqsels
Südtirols größter Medienunternehmer, Athesia-Konzern-Chef Michl Ebner, ist berechtigt, einen erstmals zum Abschuss frei gegeben Wolf in Tirol zu jagen. Ebner ist „Jagdausübungsberechtigter“ in einem Jagdgebiet beim Stift Stams und wird im gerade veröffentlichen Bescheid der Tiroler Regierung namentlich genannt.

Tirols Agrarlandesrat Josef Geisler, ÖVP, hat den Bescheid zum Abschuss eines Wolfes mit der Bezeichnung 118 MATK erlassen. Geisler folgt damit der Empfehlung eines Fachkuratoriums. Der genannte Wolf „italienischer Population“ hat laut DNA-Analysen in vier Monaten 53 Schafe gerissen, es gebe daher „höchsten Handlungsbedarf, um weiteren Schaden abzuwenden“, meint Geisler. Erstmals ist damit in Tirol ein Wolf zum Abschuss frei gegeben worden.

Michl Ebner darf 118 MATK schießen

Wölfe sind bekanntlich in der Europäischen Union durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie als bedrohte Tierart streng geschützt. Nur in begründeten Ausnahmefällen sind Abschüsse möglich, wenn nachweislich eine besondere Gefahr von einem der Tiere ausgeht.

Insgesamt zehn Personen sind nun berechtigt, die Wolfsjagd in genau definierten Jagdgebieten im Tiroler Oberland auszuüben. Die Jagdausübungsberechtigten werden, so wie auch Athesia-Chef Michl Ebner, in dem umfangreichen Bescheid mit Name und Adresse angeführt. Die Erlaubnis zur Wolfsjagd ist auf jene Gebiete eingegrenzt, in denen der Wolf 118 MATK nachweislich Schafe gerissen hat.
Michl Ebner steht an zweiter Stelle der Empfängerliste der Abschusserlaubnis der Tiroler Landesregieung.
Gegen den vom Tiroler Agrarlandesrat Geisler erlassenen Bescheid kann innerhalb von vier Wochen Rekurs eingelegt werden. Mit Einsprüchen ist zu rechnen.

(bs)
 Rai Tagesschau