Attacke im Zug

Messerattacke in ICE: Syrer verletzt drei Menschen schwer

Ein 27-jähriger Syrer verübt in einem Schnellzug in Bayern einen Messerangriff und verletzt drei Menschen schwer. Was trieb den Täter?

Messerattacke in ICE: Syrer verletzt drei Menschen schwer
Ansa
Bei einer Messerattacke im Schnellzug ICE Passau-Hamburg sind heute gegen 9 Uhr drei Menschen schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger Syrer, wurde festgenommen. Es handelt sich offenbar um einen Einzeltäter. Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch vollkommen unklar.

Der Tatverdächtige, war 2014 von Syrien nach Deutschland eingereist und wohnte zuletzt in Passau. Die Opfer sind drei Männer im Alter von 26, 39 und 60 Jahren.

Der ICE 928 war auf halbem Weg zwischen Regensburg und Nürnberg, als unter anderem beim Polizeipräsidium Oberpfalz ein Notruf einging: "Messerangriff auf Fahrgäste". Der ICE mit 200 bis 300 Fahrgästen an Bord hielt an dem kleinen Bahnhof Seubersdorf. Ob der 27-Jährige von anderen Fahrgästen oder von Polizeibeamten überwältigt wurde, hat die Polizei noch nicht mitgeteilt. 

Weil die Lage zunächst völlig unklar war, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und räumte den Zug. Wenig später konnte sie Entwarnung geben: Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung: "Wir suchen niemanden mehr."

Das Bayerische Rote Kreuz versorgte die drei Schwerverletzten vor Ort und transportierte sie in Kliniken. Auch für die Hilfskräfte und die Feuerwehr war es ein Großeinsatz: Etwa 200 bis 300 aus dem Zug evakuierte Fahrgäste wurden in einem Saal in der Nähe des Bahnhofs Seubersdorf betreut und mit Essen und Getränken versorgt. 

Bundesinnenminister Horst Seehofer drückte sein Entsetzen aus und rief zur Besonnenheit auf. "Die grausame Messerattacke im ICE ist furchtbar", so Seehofer. Er danke den Einsatzkräften der Polizei und dem Zugpersonal "für ihren mutigen Einsatz". Die Hintergründe der grausamen Tat seien noch unklar und müssten aufgeklärt werden. "Erst dann ist eine Bewertung möglich." Die Kripo Regensburg ermittelt. 

(lb/dpa)