Kriminalität

​Schlag gegen nigerianische Mafia in Italien

Die Finanzpolizei hat italienweit 40 Nigerianer festgenommen. Sie sollen unter anderem junge Nigerianerinnen zur Prostitution gezwungen haben.

​Schlag gegen nigerianische Mafia in Italien
Italienische Fahnder haben ein kriminelles Netzwerk mutmaßlicher Geldwäscher und Zuhälter aus Nigeria enttarnt. Die Finanzpolizei nahm Montagfrüh nach eigenen Angaben landesweit 40 Menschen aus dem westafrikanischen Land fest. Die Justiz werfe ihnen unter anderem vor, junge Nigerianerinnen zur Prostitution gezwungen zu haben.
 
Die mutmaßlichen Täter sollen sie mit der Aussicht auf Arbeit in Italien und der Übernahme von Reisekosten angelockt haben. Nach der Ankunft hätten sie die Frauen psychisch misshandelt und teils "makabren Voodoo-Ritualen" unterzogen, teilte die Polizei weiter mit.
 
Das Netzwerk war laut Polizei auf Sardinien um die Inselhauptstadt Cagliari, im Piemont um Turin und in der Region Emilia-Romagna um Ravenna aktiv. Es habe sich von Nigeria über Libyen bis nach Deutschland erstreckt. 41 Frauen seien zur Prostitution, neun zum Betteln gezwungen worden.
 
Über die in vielen westlichen Ländern illegale und anonyme Geldüberweisungsart "Hawala" hätten die Kriminellen die Einnahmen ins Ausland transferiert. Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben heraus, dass so fast 11,4 Millionen Euro nach Nigeria geschafft wurden.
 
br/apa/sda/dpa