Südtirol

Herausforderung Schule in der vierten Welle

An den Südtiroler Schulen ist Zahl der Infektionen zuletzt rasant angestiegen. Mehrere hundert Kinder aller Schulstufen dürfen derzeit die Wohnung nicht verlassen, weil ihre ganze Klasse unter Quarantäne gestellt wurde.

Herausforderung Schule in der vierten Welle
Pixabay
130 Schulklassen sind bereits in Quarantäne, - und es werden täglich mehr. Vor allem bei Kindern unter zwolf, die ja noch nicht geimpft werden können, steigen die Infektionszahlen rasant.  Auch wenn zweimal wöchentlich in den Klassen getestet wird, werden viele Infektionen nicht oder zu spät erfasst - etwa  weil sich nicht alle an den freiwilligen Tests beteiligen oder weil die Tests nicht alle Infektionen erkennen.

Kinder, die etwa mit einem Schnelltest zu Hause positiv getestet wurden, müssen mehrere Tage warten, bis sie einen bestätigenden PCR-Test machen können. Mit den Nasenflügeltests wurden in den letzten drei Wochen 500 positive Schüler und 63 positive Lehrer herausgefischt. Landeschuldirektorin Sigrun Falkensteiner spricht von einer schwierigen Phase: "Die Lage in den Bildungseinrichtungen ist angespannt. Trotz der vielen Quarantänefälle sowohl unter den Schülern als auch den Lehrern sind wir aber froh, dass wir den Bildungsbetrieb dennoch aufrecht erhalten können. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wenn wir ins Ausland schauen dann sehen wir, dass dort wieder alles im Lockdown ist."

"Die Lage ist angespannt. Dennoch sind wir froh, Schule in Präsenz anbieten zu können."

Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner


Rund 3.000 Kinder dürfen derzeit allerdings nicht in die Schule und haben daher keinen Präsenzunterricht, weil ihre ganze Klasse in Quarantäne gestellt wurde. Das passiert ab zwei beziehungsweise drei positiven Fällen in der Klasse - je nachdem, ob sich die Schüler an den Nasenflügeltests beteiligen oder geimpft sind. Das Protokoll sei auf jeden Fall ganz klar, sagt Falkensteiner: "Wenn drei Schüler in einer Klasse positiv getestet werden, wird die gesamte Klasse unter Quarantäne gestellt. Bei zwei positiven Fällen gibt es die Unterscheidung, ob Schüler geimpft oder genesen sind, diese dürfen weiterhin zur Schule gehen, die anderen müssen daheim bleiben und werden unter Quarantäne gestellt."

"Bei zwei positiven Fällen in einer Klasse wird Unterschieden: Wer geimpft oder genesen ist darf weiter in die Klasse kommen, die anderen werden unter Quarantäne gestellt."

S. Falkensteiner


Für die Kinder ist die Klassenquarantäne mit erheblichen einschränkungen verbunden, denn sie dürfen nicht nur nicht in die Schule, sondern überhaupt nicht hinaus, auch nicht zum Sport oder anderen Freizeitaktivitäten. Auch für das Lehrpersonal ist die zunehmende Zahl an Infektionen und Schulkindern in Quarantäne eine Herausforderung. Denn für das Schulpersonal sei es die größte Herausforderung überhaupt, wenn nur Teile einer Klasse nicht zur Schule gehen können. Es liege an den Lehrer:innen, den Schülern in Präsenz und jenen im Heimunterricht die selbst Qualität in der Betreuung zukommen zu lassen. 

Kinder die testen haben übrigens weiterhin einen Vorteil: sie müssen bei einem positiven Fall in der Klasse nicht in Quarantäne -  und das hat in den letzten drei Wochen bei 220 Schulklassen so funktioniert. 

vv/petr