Außen wenig, innen viele

Ungeimpfte im Krankenhaus: Zahlreicher, jünger - und die schweren Fälle

Am Krankenhaus Bozen machen die Ungeimpften 80 Prozent der Covid-Patienten aus - und die schweren Fälle. Ärztin Erne: "Sie werden reanimiert".

Ungeimpfte im Krankenhaus: Zahlreicher, jünger - und die schweren Fälle
Rai Tagesschau
Auch wenn die Ungeimpften draußen Minderheit sind - in den Krankenhäusern sind sie Mehrheit: Sie sind zahlreicher, jünger - und sie sind die schweren Fälle.

Auch am Krankenhaus Bozen. Auf der Abteilung für Infektionskrankheiten sind 80 Prozent der Covid-19-Patienten ungeimpft. "Die jüngeren und ungeimpften Patienten sind jene, die einen schweren Krankheitsverlauf haben oder haben können, und es sind die, die in Reanimation kommen", sagt Chefärztin Elke Maria Erne. "Die andere Gruppe, die kleiner ist, sind die geimpften Patienten. Sie sind älter -  mehr als 70, 80 Jahre alt - unter anderem mit Vorerkrankungen. Sie haben in der Regel keine großen Probleme. In den meisten Fällen kommen sie nicht auf die Intensivstation", sagt Erne. 

Dass auch Geimpfte im Krankenhaus behandelt werden müssen, habe nicht nur mit Vorerkrankungen, sondern auch mit der nachlassenden Wirkung der zweiten Impfung zu tun. "Nur zehn Prozent der Über-70-Jährigen in Südtirol haben die dritte Impfung erhalten", so Erne. Von den 80-Jährigen sind aktuell rund 50 Prozent drittgeimpft. 

"Die Drittimpfung ist fundamental, um die vierte Welle zu blockieren", sagt Erne. "Die dritte Dosis scheint höhere Schutzwirkung zu haben als die zweite Dosis, und ihre Wlrkung scheint länger anzuhalten als die Zweitimpfung. Deshalb sollten sich alle Personen jeden Alters die dritte Dosis verabreichen lassen."

"Es riskieren alle", sagt Erne. Der Impfschutz werde schwächer, und die Neuinfektionen würden mehr. "Wir werden mit Sicherheit eine zunehmende Verschlechterung haben", sagt Erne.     

(lb)