Rom/Südtirol

Staatspräsident begnadigt Heinrich Oberleiter

In Rom wurde heute Heinrich Oberleiter begnadigt. Oberleiter war einer der Pusterer Buam - der einzige, für den ein Gnadengesuch gestellt wurde.

Staatspräsident begnadigt Heinrich Oberleiter
Main Spessart TV
Insgesamt hat Staatspräsident Sergio Mattarella heute sieben Gnadengesuche unterzeichnet. Eines davon betrifft den Südtiroler Heinrich Oberleiter. Er war einer der vier Pusterer Buam, die sich aus Josef Forer, Heinrich Oberleiter, Heinrich Oberlechner und Siegfried Steger zusammen setzten. In den 60er Jahren verübten sie Sprengstoff-Anschläge. Oberleiter war 1967 in Abwesenheit zu zweimal Lebenslänglich verurteilt worden und lebte seit dem in Bayern. Seine Kinder hatten das Gnadengesuch gestellt.

Nur Oberleiter stellte Gnadengesuch

Drei der vier Pusterer Buam leben noch, sind im Exil und sind zwischen 79 und 81 Jahren alt. Siegfried Steger und Sepp Forer haben bisher kein Gnadengesuch gestellt. Bereits im Sommer war die Begnadigung Thema eines Gesprächs zwischen dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und Staatspräsident Sergio Mattarella. Wörtlich sagte van der Bellen nach dem Treffen: "Seit Jahren sprechen wir über dieses Thema. Ich möchte nichts verschreien, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg."

Die Begründung des Staatspräsidenten

In der Begründung zur Begnadigung schreibt Mattarella, Oberleiters Taten hätten keine Todesfälle zur Folge gehabt. Außerdem habe Oberleiter ausdrücklich die Opfer der Attentatsserie bedauert. Ein weiterer Grund sei das Alter Oberleiters, der zeitliche Abstand zu den Taten und das positive Gutachten einer Begnadigung durch die Staatsanwaltschaft von Brescia. 

Sergio Mattarella habe mit diesem Akt ein Zeichen gesetzt, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem ersten Statement. Eva Klotz zeigte sich erfreut und forderte weitere Begnadigungen. Die Reaktionen auf die Begnadigung finden Sie hier.

fm