Corona - Immer mehr Kinder in den Krankenhäusern

Seit Ende Dezember hat sich die Anzahl coronainfizierter Kinder in den Krankenhäusern in Italien verdoppelt. Auch die Uniklinik Innsbruck warnt.

Corona - Immer mehr Kinder in den Krankenhäusern
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In Italien hat sich die Anzahl schwerer Coronainfektionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 innerhalb von einer Woche fast verdoppelt. Vom 28. Dezember bis 3. Jänner wurde ein Zuwachs von jungen Coronapatienten von 86 Prozent verzeichnet. Ähnlich ist die Situation in Tirol.

Nach Angaben der italienischen Gesundheitsbetriebe steig die Zahl der eingelieferten Kinder von 66 auf 123 im genannten Zeitraum. Die Zahl der coronainfizierten Kinder auf der Intensivmedizin stieg von 2 auf 6 innerhalb einer Woche.
In Tirol mussten im vergangenen Jahr 121 Kinder auf der Innsbrucker Pädiatrie wegen einer Corona-Infektion behandelt werden.

Tiroler Ärzte warnen vor Langezeitfolgen

Obwohl Kinder seltener schwer an der Virusinfektion erkranken, traten im vergangenen Jahr vermehrt Fälle einer überschießenden Entzündungsreaktion auf. Alleine im November 2021 mussten 17 Kinder wegen Corona stationär behandelt werden, fast so viele wie im gesamten Jahr 2020, teilte die Tiroler Landesregierung am Mittwoch und appellierte, die Kinder impfen zu lassen.  2020 wurden 40 Kinder wegen Corona im Krankenhaus behandelt, 2021 waren es schon 121. Fünf Prozent davon benötigten im Vorjahr intensivmedizinische Behandlung. Grund dafür sind oft das "PIMS-Syndrom" oder "MIS-C".
"Der Überbegriff MIS-C steht für ein Multi-Entzündungssyndrom bei Kindern, das nach einer Covid-Infektion auftreten kann", erklärte Klaus Kapelari, leitender Oberarzt der Innsbrucker Pädiatrie. "Ursache für die Entzündungsprozesse ist vermutlich eine verzögerte Überreaktion des Immunsystems auf persistierende Virusbestandteile. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die diesem Syndrom zugeordnet werden, steigt in jeder Welle an", sagte er.  Keiner der Corona- bzw. MIS-C-Patienten, die bis 18 Jahre alt waren, war geimpft.

"Selbst, wenn Kinder Gott sei Dank nur selten schwer erkranken, ist das Risiko ohne Impfung schwere und auch dauerhafte gesundheitliche Probleme durch eine Infektion zu bekommen jedenfalls wesentlich höher, als das Risiko durch die Impfung eine Impfreaktion oder Nebenwirkung zu erleiden", argumentierte Kapelari. Thomas Müller, Direktor der Kinderklinik, verdeutlichte die Risiken einer Infektion: "Zwei unserer aktuellen MIS-C-Patientinnen und Patienten leiden aufgrund der Erkrankung nun an schweren Herzproblemen und mussten auf der Intensivstation behandelt werden".




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