Pandemie

Italien: Orange Zonen kommen

Die Omikronwelle belastet Italiens Krankenhäuser: Schon am Montag könnten erste Regionen Orange Zonen werden: Piemont, Kalabrien, Sizilien.

Italien: Orange Zonen kommen
Ansa
In den vergangenen zwei Tagen ist die Zahl der Neuinfektionen in Italien zwar gesunken, dennoch hat die Belastung der Krankenhäuser durch die Omikron-Welle schon stark zugenommen. Und die ersten Regionen haben die Limits für die Regelung der Orangen Zone erreicht.

Bald erste Orange Zonen 

Am Montag könnten Piemont, Sizilien und Kalabrien zur Orangen Zone werden. Dort sind die Intensivstationen bereits zu mehr als 20 Prozent belegt und die Normalstationen der Krankenhäuser zu mehr als 30 Prozent. Auch werden mehr als 150 Fälle auf 100.000 Einwohner gezählt. Kritisch ist die Lage unter anderem auch für die Toskana, Umbrien und Ligurien. Sie könnten ebenfalls bald von der Gelben in die Orange Zone rutschen. Insgesamt sind in zehn Regionen am Limit. Sie haben aber noch nicht alle drei Parameter für strengere Maßnahmen überschritten.

Südtirol bislang nicht betroffen

In Südtirol werden zwar laufend hohe Zahlen an Neuinfektionen gemeldet, die Belastung der Krankenhäuser ist aber bislang gleichbleibend. Laut neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums (Stand 13.01.) ist die Belegung der Intensivstationen in den vergangenen zehn Tagen von 19 Prozent auf 16 Prozent gesunken.

Streit um Zahlen

Die Regionen wollen vermeiden, dass sie schlechter eingestuft werden. Deshalb fordern sie von der Regierung, dass die positiv Getesteten ohne Symptome nicht mehr mitgezählt werden. Doch das Oberste Institut für das Gesundheitswesen sagt Nein: Zu überwachen seien alle Infizierten und nicht nur jene mit Symptomen, sonst sei das Virus nicht kontrollierbar. Das Gesundheitsministerium präzisierte, dass positiv auf Corona getestete Krankenhauspatienten zwar zu den Coronafällen gezählt werden, nicht aber zu den wegen Corona eingelieferten Krankenhauspatienten.

Innerhalb einer Woche stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Italien laut Stiftung Gimbe um 1,2 Millionen, jene der Intensiv-Patienten um 20 Prozent. Der Scheitelpunkt der Omikron-Welle wird laut Experten allerdings erst Ende Jänner erwartet. Bis dahin sollte sich zeigen, ob die hohe Zahl an Neuinfektionen sich auch auf die Belegung der Krankenhäuser auswirkt. Davon zeigt sich auch der Internist und Forscher am Institut für Allgemeinmedizin der Claudiana in Bozen, Christian Wiedermann, überzeugt.

Die Omikron-Variante gilt zwar als wesentlich ansteckender als alle anderen bisher bekannten Corona-Viren, in den meisten Fällen müssen Infizierte allerdings nicht ins Krankenhaus.

ka