Ukraine-Konflikt: Borrell befürchtet "De-facto-Integration" der Ostukraine

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell befürchtet eine Eskalation des Ukraine-Konfliktes. Er droht Moskau mit Sanktionen.

Ukraine-Konflikt: Borrell befürchtet "De-facto-Integration" der Ostukraine
Ansa
Die Spannungen im Ukraine-Konflikt drohen zu eskalieren. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell befürchtet eine "De-facto-Integration" der Ostukraine in Russland.

Borell: Sanktionen gegen Moskau

Er sei "mit Blick auf die nicht von Kiew kontrollierten Regionen" im Osten des Landes "zusehends besorgt", sagte Borrell bei einer Sitzung des Europaparlaments in Straßburg. Die von pro-russischen Separatisten kontrollierten Regionen in der Ostukraine entfernten sich "immer weiter von der Ukraine" und rückten "immer näher an Russland heran", sagte Borrell. Es drohe insbesondere eine schrittweise "De-facto"-Eingliederung des Donbass in Russland. 

Borrell warnte Moskau erneut vor den Konsequenzen einer militärischen Aggression gegen die Ukraine. In einem solchen Fall werde es "Sanktionen" geben, über die beim Treffen der EU-Außenminister am 24. Jänner in Brüssel diskutiert werde, sagte der Außenbeauftragte.

Cyber-Angriffe auf Ministerien

Derzeit sorgt ein massiver russischer Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze für massive Befürchtungen im Westen. Borrell sagte, ein "massiver" russischer Angriff auf die Ukraine sei "nicht das wahrscheinlichste Szenario". Es gebe jedoch "andere Angriffsmöglichkeiten, zum Beispiel Cyberangriffe".  In der Nacht auf Freitag waren die Websites mehrerer ukrainischer Ministerien attackiert worden. Kiew machte Russland für den Cyberangriff verantwortlich.

In der Ostukraine herrscht seit sieben Jahren Krieg zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee. Seit die Separatisten 2014 in Donezk und Luhansk "unabhängige Volksrepubliken" ausriefen, wurden mehr als 13.000 Menschen getötet.

apa ka