Wiedermann: "Omikron nicht verharmlosen"

Trotz geringerer Krankenhausbelastung als in Italien darf man die Omikron-Variante laut dem Forscher Christian Wiedermann nicht unterschätzen.

Wiedermann: "Omikron nicht verharmlosen"
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Trotz der milderen Krankheitsverläufe der Omikron-Variante wollen Mediziner in Südtirol noch nicht von einem Ende der Pandemie sprechen. Eine Verharmlosung sei fehl am Platz, sagt der Internist und Forscher am Institut für Allgemeinmedizin der Claudiana, Christian Wiedermann.

In Südtirol liegt die Zahl der Krankenhauspatienten derzeit weit unter den früheren Höchstständen. Die Zahl der Krankenhauspatienten bleibt trotz explodierender Neuinfektionen konstant beziehungsweise geht sogar leicht zurück, dank Impfung aber auch wegen der mittlerweile auch bei uns dominierenden Omikron-Variante.

Anteilsmäßig würden weniger Infizierte schwer erkranken, bestätigt der Internist und Forscher am Institut für Allgemeinmedizin der Claudiana, Christian Wiedermann. Omikron könne laut Forschungsergebnissen weniger tiefe Gewebsschäden verursachen. Allerdings müsse man eines bedenken: Die Omikronwelle habe nicht alle Länder zugleich erfasst, in Italien und auch in Südtirol sei sie verzögert erfolgt. 

"Wie groß die absolute Zahl der Schwererkrankten sein wird, das kann man erst in zwei bis vier Wochen sagen."

Christian Wiedermann,  Claudiana

Weil sich in den kommenden Wochen sehr viele infizieren werden und man die genauen Auswirkungen auf die Krankenhäuser noch nicht kennt, will Wiedermann nicht von einem Ende der Pandemie sprechen. Denn die Entwicklungszahlen in Amerika seien wieder im Steigen. Und auch in Europa sehe man einen erneuten Anstieg an den Hospitalisierungen.

Das bestätigen auch die jüngsten Zahlen der gemeinnützigen Stiftung Gimbe in Italien. In der Woche vom 5. bis 11. Jänner gab es einen Zuwachs an Covid-19-Patienten von 31 Prozent und von 20,5 Prozent auf den Intensivstationen. Die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen nahm mehr als ein Drittel zu (mehr dazu lesen Sie hier).

ka vv