Missbrauch in der Kirche

Ugolini: „Bild des Papstes schwer beschädigt“

Der Priester Gottfried Ugolini sieht durch das Münchner Gutachten das Bild des freundlichen, lächelnden Papstes Benedikt XVI. schwer beschädigt.

Ugolini: „Bild des Papstes schwer beschädigt“
Ansa
Gottfried Ugolini ist in der Diözese Bozen-Brixen zuständig für das Referat Schutz von Minderjährigen. Er sagt, er sei menschlich und als Priester enttäuscht. Zumal Josef Ratzinger als Papst das Thema Missbrauch in der römischen Kurie auf den Tisch gebracht, mit Missbrauchsopfern gesprochen und auch sonst klare Worte gefunden habe.
 
Mit dem Gutachten schmelze das einstige Vertrauen in Priester dahin, bedauert Ugolini: „Die Missbrauchsfälle in der Kirche sind wohl einerseits von einzelnen Personen verübt worden. Aber dass es überhaupt dazu gekommen ist, zeigt doch, dass es ein System, eine Verbundenheit von Faktoren gibt, die dazu beigetragen haben, dass Verantwortliche ihre Aufgabe nicht wahrgenommen haben und mehr das Ansehen der Kirche und der Priester, also das eigene Ansehen verteidigt haben.“
 
Das sei ein schweres Vergehen den Menschen gegenüber und gleichzeitig dem Kirchenvolk gegenüber, so Gottfried Ugolini.
 
(ge/al)