Nato gegen Russland

Manöver und Waffen für die Ukraine - und ein Zerwürfnis in eigenen Reihen

USA kündigen Manöver im Mittelmeer an, Großbritannien liefert Waffen: Und mitten im Ukraine-Konflikt ein neues Zerwürfnis.

Manöver und Waffen für die Ukraine - und ein Zerwürfnis in eigenen Reihen
Ansa
In der Ukraine-Krise erhöhen die Nato-Länder weiter den Druck auf Russland.
 
Großbritannien schickt Panzerabwehrwaffen in die Ukraine und behauptet, dass Russland mit Jewgenij Murajew eine pro-russische Regierung in der Ukraine etablieren will. Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa nannte die britische Darstellung "Unsinn“.
 
Die USA kündigten indes für Montag trotz schwerer Spannungen ein neues Nato-Manöver im Mittelmeer an. Russland hatte zuvor für die kommenden Wochen verschiedene Seemanöver mit insgesamt 140 Kriegsschiffen im Mittelmeer, Pazifik und im Atlantik angekündigt.

Inmitten dieser schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt droht nun ein Zerwürfnis im eigenen Lager - zwischen Deutschland und der Nato freundlich gesinnten ukrainischen Regierung.
 
Entsetzt hat die Ukraine auf Äußerungen des inzwischen zurückgetretenen Marine-Inspekteurs Kay-Achim Schönbach reagiert. "Die derzeitigen Äußerungen Deutschlands enttäuschen", heißt es von Außenminister Dmytro Kuleba.  Von einem "Scherbenhaufen" spricht Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland. Aus den Äußerungen Schönbachs spreche "deutsche Arroganz und Größenwahn", sie stellen laut Melnyk "die internationale Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit Deutschlands - nicht nur aus ukrainischer Sicht - massiv in Frage.“
 
Vizeadmiral Schönbach hatte Verständnis geäußert für Russlands Staatschef Wladimir Putin und die Ukraine-Krise kommentiert: "Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen. Mit dem Rücktritt des hochrangigen Militärs ist die Sache für die Ukraine nicht erledigt. Sie verlangt seit Jahren ihre 2014 von Russland einverleibte Halbinsel Krim am Schwarzen Meer zurück.
 
Die Missstimmung Kiews kommt denkbar ungelegen. Deutschland vermittelt gemeinsam mit Frankreich im seit acht Jahren währenden Konflikt.

(lb/dpa)