Jugendgewalt

Jugendgewalt: Videos vergrößern das Problem

Seit der Pandemie beobachten Jugendorganisationen einen Anstieg der Jugend-Gewalt. Durch Videos im Internet werde das Problem noch größer.

Jugendgewalt: Videos vergrößern das Problem
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Seit Beginn der Pandemie beobachten Jugendorganisationen einen Anstieg der Gewalt unter Kinder und Jugendlichen. Die Psychologin Cristina De Paoli vom Verein La Strada/Der Weg nennt als einen Grund Langweile und die Unterdrückung der jugendlichen Bedürfnisse durch die Pandemie. Die Verbreitung der gewalttätigen Aktionen durch Videos im Internet mache das Problem dabei noch größer, sagt De Paoli.

Schlägereien - Ein Lebenszeichen, aber...

Kinder und Jugendlichen geraten sich immer mal wieder in die Haare - wie übrigens Erwachsene auch. Doch Annahmen wie diese greifen seit einigen Monaten zu kurz - sagt Cristina De Paoli. Nach zwei Jahren der Pandemie und des Abstands sei so eine Schlägerei wie zuletzt in Algund gesehen und gefilmt - so etwas wie ein Lebenszeichen, sagt Besay Mayer vom Meraner Jugendzentrum Jungle. Ein Gefühl, am Leben teilzuhaben, am Leben zu sein.

Doch die Gewalt endet nicht in der realen Welt, sondern vielfach werden Videos oder Fotos eben in den sozialen Medien geteilt und vervielfacht. Und einmal ins Internet gestellt, bekomme die Schlägerei eine neue Dimension, sagt De Paoli von La Strada der Weg. Da wird aus dem Schlag - eine Haltung.

Jugend braucht Platz

Was also tun? Eltern, aber auch andere Erwachsene in Schule und Vereine müssten sich selbst in die Pflicht nehmen - und zunnächst einmal da sein. Mayer vom Jugendzentrum sagt: Die Jugend braucht Platz, gerade jetzt. Es sei nicht die Aufgabe der Jugend nach der Pandemie die Wirtschaft wiederanzukurbeln. Sie brauche nun Gelegenheiten, sich zu treffen. Feste, Unterhaltung, Musik - gerade in diesem Sommer. 


ka pg