Treibstoff-Preise

Staffler: "Das Land verdient horrende Summen, das ist nicht vertretbar"

Angesichts von Treibstoffpreisen weit über 2 Euro fordern Tankstellen und Frächter: Die Akzisen müssen runter.

Staffler: "Das Land verdient horrende Summen, das ist nicht vertretbar"
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2,5 Euro für einen Liter Diesel und auch für Benzin, so viel muss mancherorts im Land bereits heute bezahlt werden. Eine untragbare Situation, finden vor allem Pendler aber auch Unternehmen und Frächter. Schuld daran sei der Stress an Börsen und Hamsterkäufe, sagt der Präsident der freien Tankstellen im hds, Haimo Staffler. Auch in Italien habe es aufgrund der Sanktionen bereits Lieferengpässe gegeben. "Uns betrifft vor allem der Winterdiesel", sagt Staffler. "Der russische ist ein gutes Produkt, und fehlt zurzeit."

"Land verdient kräftig mit"

Die Tankstellenpächter würden bei den Lieferungen sofort zahlen müssen. "Der Tankwart bekommt von 1.000 Litern 20 bis 25 Euro Marge", sagt Staffler. Die öffentliche Hand, das Land Südtirol, hingegen bekomme 90 Prozent vom gesamten Mineralöl- und Mehrwertsteueranteil. "Da kommt eine horrende Summe zusammen, bei diesen Preisen. Fürs Nichtstun!"

Er sei die Anschuldigungen leid, sagt Staffler und fordert das Land zum Handeln auf - und zwar jetzt. Denn es habe die Autonomie, die Akzisen erheblich zu senken. "Die öffentliche Hand verdient sehr viel Geld in einer Krisenzeit. Das ist politisch nicht mehr vertretbar."

Das Land bekommt eine horrende Summe bei diesen Preisen - fürs Nichtstun!

Haimo Staffler, Präsident der Tankstellenpächter

Bis zu 800 Euro mehr für vollen Lkw-Tank

So ähnlich sieht es auch der Präsident der italienischen Frächtervereinigung ANITA Thomas Baumgartner. Pro Lkw-Tank zahle man derzeit 700 bis 800 Euro mehr, dadurch würden irgendwann auch die Endprodukte teurer. Das Land verdiene 180 Millionen Euro auf die Akzisen. "Wenn man die Akzisen halbieren würde, würde das beim Gesamtpreis 20 Prozent ausmachen, und das würde schon etwas bringen", rechnet er vor.

Auch Privatkunden und vor allem Pendler würden so entlastet. Und mehr noch: Das Land würde dadurch sogar verdienen und die Senkung so wieder gutmachen, sagt Baumgartner. Denn wenn Lkw in unserer Region kostengünstiger tanken könnten, so würden die dadurch eingenommenen Akzisen ja wieder dem Land zugute kommen. 

ka