Meran

Proteste nach Arbeitsunfall eines Lehrlings

Nach dem schweren Arbeitsunfall in einer Meraner Autowerkstatt mit zwei Schwerverletzten hat eine staatliche Schüler- und Studentenbewegung Proteste wegen mangelnder Arbeitssicherheit angekündigt.

Proteste nach Arbeitsunfall eines Lehrlings
FF Meran
Eine Stichflamme in einer Lackiererkabine mit dramatischen Folgen: Ein 17-jähriger Lehrling mit lebensgefährlichen Verbrennungen am ganzen Körper und ein 36-Jähriger, der ebenfalls schwere Verbrennungen erlitt. Beide wurden von den Rettungssanitätern des Weißen Kreuzes und den Notärzten versorgt und anschließend im Krankenwagen ins Bozner Krankenhaus gebracht. Da die Verletzungen aber dermaßen schwer sind, wurden beide Patienten noch am Freitagabend in Spezialkliniken mit dem Rettungshubschrauber Pelikan 2 verlegt.

Der 17-Jährige wird seither in der Unfallklinik im bayerischen Murnau behandelt. Der 36-Jährige befindet sich in den Innsbrucker Universitätsklinik.

Proteste der Schülervertreter

Was genau zum Unfall und zur Entzündung des Luft-Gas-Gemisch geführt hat, ist unklar. Dass es jedoch zu einem Arbeitsunfall mit einem Lehrling gekommen ist, das hat die staatliche Schüler- und Studentenbewegung „Unione degli studenti“ auf den Plan gerufen. Deren Vorsitzender Luca Redolfi hat in einer Aussendung nicht mit Kritik an der Arbeitssituation für junge Menschen gespart:

„Es ist das wiederholte Mal, dasss ein minderjähriger Lehrling bei Arbeitsunfällen verletzt wurde. Wir werden das nicht einfach hinnehmen.“

Luca Redolfi, Koordinator von „Unione degli studenti“

Für die Schüler- und Studentenbewegung war der Unfall von Meran der dritte schwere Arbeitsunfall mit einem Lehrling seit Jahresbeginn. Für Redolfi ist es Zeit ein Zeichen zu setzen, um weitere Unfälle zu verhindern.

„Wir werden sicherlich nicht weiter zuschauen. Die Trauer über solche Unfälle reicht uns nicht. Wir werden streiken und auch andere Schüler und Studentenbewegungen mobilisieren, damit sich endlich etwas in diesem Schulsystem tut.“

Luca Redolfi, Koordinator von „Unione degli studenti“

Für Redolfi ist es Zeit, dass die Politik die Regeln ändert und für mehr Sicherheit für Lehrlinge sorgt. „Wir wollen Sicherheit in und außerhalb der Schulen“, sagt Redolfi.

Im Vergleich zum restlichen Staatsgebiet setzt das Südtiroler Lehrlingsmodell auf einer dualen Ausbildung. Neben einem Block an schulischer Ausbildung absolvieren die Lehrlinge auch Ausbildungszeiträume in Unternehmen.

Ermittlungen zur Unfallursache

Derweil laufen Ermittlungen der Carabinieri nach dem schweren Arbeitsunfall in Meran. Geprüft wird vor allem, ob die Bestimmungen zur Arbeitssicherheit für Lehrlinge am Arbeitsplatz eingehalten wurden. Und wie es zur Explosion des Gas-Luftgeschmischs kam. Von den Ordnungshütern wird zudem geprüft, ob alle Mitarbeiter auch korrekt angestellt sind.
 
hase