Krieg in Europa

So will Italien eine Energiekrise vermeiden

Russland hat die Gaslieferungen nach Italien gekürzt. Italien bereitet sich jetzt schon auf den Winter vor. Dazu gibt es mehrere Wege.

So will Italien eine Energiekrise vermeiden
Pixabay
Russland liefert seit Tagen nur einen Teil des bestellten Gases nach Italien. Am Freitag waren es 50 Prozent, am Donnerstag 65 Prozent. Nach Angaben des Chefs des teilstaatlichen Eni-Konzerns Claudio Descalzi fehlen derzeit täglich etwa 30 Millionen Kubikmeter Gas aus Russland.

Selbst bei 100-prozentiger Kürzung würden wir aber den Winter überstehen
Claudio Descalzi, Eni 

Italien kann aber täglich 200 Millionen Kubikmeter Gas einkaufen. Nur 160 Millionen würden gebraucht. Der Überschuss werde eingelagert, sagte Descalizi und fuhr dann wörtlich fort: "Selbst bei 100-prozentiger Kürzung würden wir aber den Winter überstehen. Es gibt ausreichend Quellen aus anderen Ländern." 

Das tut die Regierung 

Auch die Regierung arbeitet am Thema der sicheren Energieversorgung. Ihre Konzepte: Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und ein europaweit gültiger Höchstpreis für Energie. 

Nächste Woche hat sie eine Krisensitzung angesetzt. Der Minister für den ökologischen Wandel, Roberto Cingolani, erwägt, den Voralarm in den Alarm hochzustufen. Das würde bedeuten, dass der Energieverbrauch genauer überwacht wird. Für die Bevölkerung und die Energiebranche hätte das jedoch kaum praktische Auswirkungen. 

Erst wenn die Notlage erklärt werden sollte, würde der Staat kräftig eingreifen. Dann würden die eingelagerten Reserven strategisch verteilt. Für einige Betriebe könnte dann die Energieversorgung eingestellt werden, wie das auch vom Gesetz vorgesehen ist.

pm/rd