Sendeanlage

Die Antenne im Kirchturm

Man sieht sie nicht und trotzdem ist sie voll funktionsfähig: In Graun bei Kurtatsch wurde die erste Sendeanlage in einem Südtiroler Kirchturm installiert.

Die Antenne im Kirchturm
wikimedia commons
Es ist ein Novum im Lande: Erstmals wurde eine grosse Sendeanlage für Fernsehen, Mobilfunk und Datenübertragung in einem Kirchturm untergebracht. Im Kirchturm von Graun in der Gemeinde Kurtatsch wird heute die grosse Sendeanlage eingeweiht und in Betrieb genommen. Für den Direktor der Rundfunkanstalt Südtirol, Georg Plattner liegen die Vorteile auf der Hand: "Wir hatten eigentlich ursprünglich einen eigenen Sendemast für den Weiler geplant. Aber optimalerweise war der Kirchturm besser geeignet und natürlich beeinträchtigt der Sendemast so nicht das Landschaftsbild neben dem schönen Kirchturm".

Kein Antennen-Wirrwarr

Man konnte die Höhe des Kirchturms nutzen und gleichzeitig eine Wildwuchs an Antennen verhindern, argumentiert  RAS Direktor Georg Plattner. Die grosse Antenne ist von aussen nicht sichtbar, sie wurde im Turm hinter einer Holzabdeckung untergebracht. Die Antenne wurde mittels Glasfaser an den nächsten Sendestandort oberhalb von Kurtatsch angebunden.

Daten für 3.000 Menschen

Über die Antenne im Kirchturm von Graun werden rund 3.000 Menschen mit sämtlichen Kommunikationsdiensten aber auch mit allen Breitbanddiensten und natürlich mit Fernsehen versorgt. 

Eignen sich Kirchtürme als Sendeanlagen? 

Georg Plattner sagt Ja. Es gäbe in Südtirol durchaus Kirchtürme, die genutzt werden könnten. Voraussetzung sei die Zustimmung der Kurie und im Falle von Graun gab auch die Pfarrei ihre Zustimmung. Gut für die Landschaft sei es so oder so. Und zudem zahlten die Mobilfunkbetreiber ja auch Geld für die Unterbringung ihrer Antennen - vielleicht wirklich ein zukunftsweisendes Projekt, Sendeanlagen künftig öfter in Kirchtürmen unterzubringen. 
af/ni