Bozen

Was Sie über die Bombenentschärfung am Sonntag wissen müssen

Die Autobahn bleibt während der Bombenentschärfung am Sonntag in Bozen geöffnet, der Zugverkehr wird eingeschränkt.

Was Sie über die Bombenentschärfung am Sonntag wissen müssen
Gemeinde Bozen/Screenshot
Vor etwa zwei Wochen ist im Zuge der Bauarbeiten am "WaltherPark" in Bozen eine weitere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden, es handelt sich um die mittlerweile vierte. Die Bombe ist 230 Kilogramm schwer. Am Sonntag wird sie entschärft.

Innerhalb der Sperrzone in einem Radius von 468 Metern rund um den Fundort der Bombe müssen diesmal 4.383 Bürgerinnen und Bürger (2.125 Familien, 1.128 Hausnummern) ihre Wohnungen verlassen. Sie müssen die Sperrzone vor 8.45 Uhr verlassen. Ob Ihre Adresse von der Evakuierung betroffen ist, können Sie hier überprüfen. 

Um 9 Uhr wird in dieser Sperrzone dann der Strom abgeschaltet. Die Gemeinde Bozen stellt im Mehrzwecksaal "Europa" am Neubruchweg 11 klimatisierte Räumlichkeiten zur Verfügung, wo sich die Evakuierten aufhalten können. Wie im Vorjahr gilt es, bei den Evakuierungen die Coronavirus-Schutzbestimmungen einzuhalten.

Bewegungseingeschränkte und Covid-positive Personen

Innerhalb morgen Freitag, 12 Uhr, können sich Personen, die sich nicht eigenständig fortbewegen können, unter der Telefonnummer 0471 444444 für einen Transport mit einem Krankenwagen des Roten Kreuzes und des Weißen Kreuzes anmelden.

An Covid erkrankte Personen können ebenfalls unter dieser Nummer um einen Transport anfragen oder sich selbstständig in die Messe Bozen begeben, wo Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Entschärfung beginnt um 9.30 Uhr

Um 9.30 Uhr beginnt das Entschärfungskommando des Kampfmittelräumdienstes der Alpini-Brigade Julia seine Arbeit mit der Identifizierung und Entfernung des Zündmechanismus.

Der Beginn der Entschärfungsarbeiten wird gegen 9.30 Uhr mit der Auslösung des Zivilschutzalarms (eine Minute auf- und abschwellender Heulton ohne Pausen) und der Ausstrahlung einer Zivilschutzmeldung über die Hörfunksender angekündigt.

Das Ende der Arbeiten wird voraussichtlich eine Stunde später mit der Auslösung des Signals der wöchentlichen Sirenenprobe (15 Sekunden langer Dauerton) und der Ausstrahlung einer Zivilschutzmeldung über die Hörfunksender mitgeteilt.

Autobahn bleibt offen, Zuglinie gesperrt

Die Brennerautobahn muss diesmal nicht gesperrt werden. Die Staatsstraße dagegen wird im Abschnitt zwischen Virgltunnel und Kampiller Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Auch der Bus- und Bahnverkehr wird rund um die Südtiroler Straße ab 8.45 Uhr bis voraussichtlich 11 Uhr eingestellt. Danach wird der Zug- und Busverkehr schrittweise wieder aufgenommen. Von der rund zweistündigen Sperre betroffen sind der Bozner Bahnhof und folglich der Zugverkehr auf der Brennerbahnlinie und auf der Meraner Linie sowie die Busverbindungen im Stadtzentrum. Die Züge bleiben während dieser Zeit an den Bahnhöfen Waidbruck, Branzoll, Sigmundskron stehen.

Der Bozner Busbahnhof liegt außerhalb der gesperrten Zone, die Zu- und Abfahrt bleibt allerdings nur für die Busse aus östlicher Richtung gewährleistet.

Busverbindungen

Die Busse der Linien 165, 170, 180, 181, 182, 184 und 350 halten regulär am Busbahnhof.

Für die anderen Linien in Richtung Altstadt/Bahnhof werden die Strecken verkürzt: Nach 9 Uhr fahren die Buslinien 3, 5, 8, 10 A/10B, 14, 110, 120, 132, 150, 156 und 204 nur bis zum Siegesplatz, die Linien 131 und 201 bis zu Haltestelle Longonstraße in der Freiheitsstraße.

Sonderfahrt: Im Rahmen der Evakuierung steht um 9.05 Uhr ein Sonderdienst vom Bahnhof (Bussteig E) zum Mehrzwecksaal "Europa" am Neubruchweg zur Verfügung, der Bus bedient die Haltestellen Waltherplatz, Dominikanerplatz, Sparkassenstraße, Neubruchweg.

Der Infopoint am Bozner Busbahnhof bleibt am Sonntag ganztägig geschlossen.

Die Rittner Seilbahn und die Kohlerer Seilbahn sind von der Sperre nicht betroffen.

Alle Informationen dazu gibt's laufend aktualisiert hier

Immer an Sonntagen und bei Tageslicht

Bombenentschärfungen werden immer an Sonntagen vorgenommen, da kein Güterverkehr, sondern fast ausschließlich Freizeitverkehr unterwegs ist. Die Vorschriften des Militärs sehen außerdem vor, dass Entschärfungen bei Tageslicht erfolgen. Da im Zweiten Weltkrieg häufig große Bahnhöfe und Brücken bombardiert wurden, werden nicht detonierte Kampfmittel vor allem dort gefunden. Blindgänger müssen am Auffindungsort entschärft werden, da ein Transport zu gefährlich wäre. Wenn die Fachleute die Zünder aus den Blindgängern ausgebaut haben, muss der Sprengstoff vernichtet werden. Dafür werden die entschärften Relikte in ein Pulverlager gebracht.
  
Auskünfte zu Fragen rund um die Bombenentschärfung sind am Freitag, am Samstag und am Sonntag unter der Grünen Nummer der Agentur für Bevölkerungsschutz 800 751 751 erhältlich.

ep