Wasser-Notstand erneut verlängert

Der Wasser-Notstand in Südtirol bleibt weiter aufrecht, möglicherweise bis Mitte August. Die Ernte im Veneto spielt dabei eine große Rolle.

Wasser-Notstand erneut verlängert
Rai Tagesschau
Seit dem 13. Juli gilt im Einzugsgebiet der Etsch der Wassernotstand. Das heißt es gilt unter anderem das Verbot, private, öffentliche und touristisch genutzte Grünflächen zwischen 9 und 20 Uhr zu bewässern. Die Unwetter bei uns haben daran nichts geändert. Denn die Situation im Veneto ist aber weiter kritisch.

Situation in Südtirol gut, aber...

Laut Stefan Ghetta vom Amt für Hydrologie und Stauanlagen ist die Lage bei uns in Südtirol weit besser als im Veneto. In Südtirol gibt es laut dem Amt für Hydrologie und Stauanlagen keine Wassernot. Der Pegel der Etsch liegt momentan 70 Zentimeter unter Normal.

Wenig Niederschlag und die Wasserabgaben ans Veneto sind der Grund. Und bis Mitte August wird der Wassernotstand in Südtirol wohl bleiben. Bis dahin sollte die Ernte im Veneto eingebracht sein. Denn dem Veneto steht ja wegen der Trinkwasserknappheit ein Bezug von 120 - 140 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus der Etsch zu und seit Wochen wird der Abfluss der Etsch durch das Ablassen von Wasser aus den Speicherbecken in Südtirol gestützt. 

Engpässe bei Südtirols Stromproduktion?

Einen Strom-Notstand werde es durch die Ableitungen und das Minus in den Speicherbecken nicht geben, beruhigt Andreas Bordonetti, der Technische Direktor von Alperia Greenpower. Der Strompreis hängt im Wesentlichen nicht von der Wasserkraft ab, sondern zum Großteil von Anlagen ab, die mit fossiler Energie betrieben wird, als mit Gas oder Öl. 13 große Speicherbecken und ein Dutzend kleinere Zwischenspeicher-Becken betreibt die Alperia südtirolweit. Das Wasser-Minus lässt sich in Zahlen aber ausdrücken: 20 Prozent weniger Energie wurde produziert und die Speicherbecken wurden ebenfalls um 20 Prozent weniger gefüllt.  

Tatsache ist: Wasser sparen ist auch bei uns weiter angesagt. Und das bedeutet unter anderem: kein Gartenbewässerung zwischen 9 und 20 Uhr und für die Landwirtschaft zwischen 10 und 18 Uhr keine Oberkronenberegnung.

Übrigens: Auch der Po führte im Juli durchschnittlich ein Drittel weniger Wasser als im bislang trockensten Juli im Jahr 2006. Der Pegel ist so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Dadurch dringt an der Meermündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett.


ka jg