Welt-Alzheimertag

Diagnose Demenz mit 49

In Südtirol erkranken jährlich 1.200 Menschen an Demenz. Die PatientInnen werden immer jünger. Auch 49-Jährige von Alzheimer betroffen.

Diagnose Demenz mit 49
Alzheimer-Vereinigung Südtirol
Das Gedächtnis lässt mehr und mehr nach, es fällt schwer die richtigen Worte zu finden, Menschen verhalten sich zunehmend ängstlich oder passiv: Das sind Symptome, die auf eine Alzheimer-Demenz hinweisen können. Laut dem Gesundheitsministerium leiden in Südtirol aktuell 13.000 Menschen an Demenz. 60 Prozent von ihnen an der häufigen Form Alzheimer. Jedes Jahr kommen laut dem Präsidenten der Alzheimervereinigung Südtirol, Ulrich Seitz, 1.200 Menschen dazu. Heilen kann man die Krankheit nicht. Aber es gibt medikamentöse und nicht medikamentöse Behandlungen, die den Verlauf positiv beeinflussen. 

Am Welt-Alzheimertag am heutigen Mittwoch macht die Südtiroler Vereinigung darauf aufmerksam, dass die Krankheit zunehmend jüngere Menschen trifft. Immer öfter seien in Südtirol Menschen im Alter zwischen 49 und 65 Jahren mit der Diagnose konfrontiert, sagt Seitz. Für Menschen, die mitten im Leben stehen ist es laut Seitz besonders schwierig, diese Diagnose zu akzeptieren. Besorgt ist der Präsident der Südtiroler Alzheimer-Vereinigung auch darüber, dass die Pathologie gerade bei jüngeren Patienten schnell fortschreitet.

Seit zwei Jahren ist die Südtiroler Alzheimer-Vereinigung Mitglied der "Deutschsprachige Alzheimer- und Demenzorganisation". Die internationale Zusammenarbeit sei wichtig, denn die Herausforderungen für Betroffene und Gesundheits- und Sozialeinrichtungen seien ähnlich, sagt Seitz. 85 Prozent der Südtiroler Demenz-Patienten werden zu Hause gepflegt, eine enorme Belastung für die Angehörigen. Die Alzheimer-Vereinigung Südtirol fordert deshalb eine Korrektur bei der Pflege-Einstufung und eine Aufstockung der Nachmittags- und Kurzzeit-Betreuung.

Demenzkranke werden auch in Seniorenwohnheimen betreut. Aktuell stehen in den Heimen zehn Prozent der Betten für Demenz-Patienten zur Verfügung. In Anbetracht der steigenden Lebenserwartung der Erkrankten sei dies zu wenig, sagt Seitz, der selbst Präsident des Seniorenwohnheims in Terlan ist. 

et/mk