Berufliche Ausbildung

Berufsschulen: Es fehlen Fachlehrer und Köche

Im Bereich Elektrotechnik und in Heimküchen fehlt Personal. Ansonsten sind die Berufsschule gut gestartet. Problemfälle seit Pandemie gestiegen.

Berufsschulen: Es fehlen Fachlehrer und Köche
LPA

In Südtirol absolvieren in diesem Schuljahr 8 000 Jugendliche eine berufliche Ausbildung. 16 Berufsschulen bieten die verschiedenen Ausbildungswege an. Und sie haben einen neuen Direktor. Peter Prieth hat am 1. September die Direktion der Landesberufsschulen übernommen.

„Wir sind gut in das neue Berufsschuljahr gestartet“, bestätigt Direktor Prieth. Besonders die Stimmung sei gut und besser als in den Pandemie-Jahren.

„Dass die Schüler keine Masken mehr tragen müssen, hat auch bei ihnen für gute Stimmung gesorgt.“

Peter Prieth, Direktor der Landesberufsschulen

Die soziale Abstinenz aufgrund der Quarantäne- und Lockdown-Regelungen habe den Jugendlichen zugesetzt, der Kontakt untereinander am meisten gefehlt.

Wo es an Personal fehlt

Der Personalmangel beim Lehrpersonal sei weniger dramatisch als befürchtet und Prieth sagt „bis auf ein paar Ausnahmen sind die Stellen alle besetzt“. Probleme gebe es bei den Fachlehrern in Elektrotechnik. Das habe auch mit dem Bereich zu tun, der die meisten Lehrlinge ausbildet.

„Fachlehrer sind noch Mangelware, da auch die Betriebe Fachleute vermehrt suchen“.

Peter Prieth

 
Stellen sind auch in den Heimküchen noch nicht besetzt worden. „Es gibt mindestens zwei Schulen, die noch nach Köchen suchen, damit wir diese Dienste gut abdecken können“. Prieth nennt auch das Problem: „In der Privatwirtschaft werden andere Gehälter bezahlt, als bei uns“, zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass die Küchen besetzt werden können, da „wir andere Arbeitsbedingungen bieten können.“ Zum Beispiel am Wochenende frei zu haben.
 
Auch Sekretariatsstellen sind immer wieder unbesetzt, das betreffe laut dem Direktor immer wieder mal im gesamten Schulbetrieb.

Wöchentlicher Austausch 

Der Neustart ins Schuljahr ist durch eine Änderung in der Zusammenarbeit der 16 Berufsschulen erleichtert worden.

„Etwas Gutes hat die Pandemie dann doch gebracht: Die wöchentliche Sitzung, die wir online eingeführt haben, setzen wir nun fort.“

Peter Prieth

Durch den engeren Austausch unter den Beruffschulen werden Probleme früher erkannt und können gemeinsam gelöst werden. Das kommt auch den SchülerInnen zu Gute.
 
„Wenn ein Schüler jetzt einen Lehrlingsvertrag erhalten, wollen wir auch ihn noch beschulen“, so Prieth. Damit niemand auf der Straße bleibt, gilt es schnell zu reagieren und einen Schulplatz zur Verfügung zu stellen: „Wenn eine Schule alle Klassen voll besetzt hat, wird in der nächstgelegenen anderen Berufsschule ein Platz eingerichtet“.

Mehr Problemfälle unter den Jugendlichen 

Eine große Herausforderung stellen aber auch die Nachwirkungen der Pandemie fest: Die Problematiken und die Problemfälle unter den SchülerInnen haben, laut Prieth, deutlich zugenommen. Wenn Jugendliche eine Krise erleben, für Schulabbrecher oder für Verweigerer gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten.

„Wir setzen auf Prävention, auf Intervention und auf Time-out-Lernen, um SchülerInnen aufzufangen.“

Peter Prieth 

Seit Jahren werde in den Berufsschulen Sozialarbeit geleistet, die über den ESF finanziert werden.

„Jeder Schüler und jede Schülerin mit besonderen Bedürfnissen kann sich melden.“

Peter Prieth


gp tat