„Wir haben Geschichte geschrieben“, mit diesen Worten eröffnet die Chefin von Fratelli d’Italia, Giorgia Meloni, ihre Siegesrede nach der Parlamentswahl. Die extrem rechte Partei feiert die Wahlnacht in Rom, im Hotel Parco dei Principi. Meloni’s zehnminütiger Auftritt enthält einen klaren Regierungsanspruch:
„Wir können sagen, dass Italiener:innen mit dieser Wahl eine klare Aussage getroffen haben: Sie haben sich für eine Mitte-Rechts-Regierung unter der Führung von Fratelli d’Italia ausgesprochen.“
Es sei kein schöner, sondern ein aggressiver und gewaltsamer Wahlkampf gewesen, betont Meloni. Die Parteichefin macht die anderen Parteien dafür verantwortlich und blickt nach vorn: „Ich denke, die Richtung, die Italien jetzt einschlägt, ist sehr komplex und wird allen etwas abverlangen.“
2008 machte Silvio Berlusconi sie zur Ministerin für die Jugend. Mit 31 Jahren war sie Italiens jüngste Ministerin.
Meloni distanzierte sich nie klar vom Faschismus und gilt als ultrakonservativ, zudem als europakritisch, die EU hält sie für zu bürokratisch. Zumindest in einem Punkt ist Meloni, im Gegensatz zu ihren Bündnispartnern Matteo Salvini von der Lega und Forza Italia-Chef Silvio Berlusconi, auf EU-Linie: Meloni sprach sich für militärische Hilfen für die Ukraine im Krieg gegen Russland aus und für Sanktionen gegen Russland.
(et/vv)
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— Giorgia Meloni 🇮🇹 ن (@GiorgiaMeloni) September 26, 2022
„Wir können sagen, dass Italiener:innen mit dieser Wahl eine klare Aussage getroffen haben: Sie haben sich für eine Mitte-Rechts-Regierung unter der Führung von Fratelli d’Italia ausgesprochen.“
Mitte-Rechts hat die absolute Mehrheit
Endlich gehe wieder klar eine Regierung aus einer Wahl hervorgeht, betont die 45-jährige Rechtspolitikerin, die Italiens erste Regierungschefin werden könnte. Während ihre Partei, wie häufig vorhergesagt, stark zulegen konnte und laut aktuellem Stand auf 26 Prozent der Stimmen kommt, müssen ihre wichtigsten Bündnispartner Lega und Forza Italia herbe Verluste akzeptieren. Die Lega von Matteo Salvini kommt aktuell nur noch auf 9 Prozent (17 % bei der Parlamentswahl 2018) und Forza Italia von Silvio Berlusconi erreicht 8 Prozent (14 % bei der Parlamentswahl 2018).Es sei kein schöner, sondern ein aggressiver und gewaltsamer Wahlkampf gewesen, betont Meloni. Die Parteichefin macht die anderen Parteien dafür verantwortlich und blickt nach vorn: „Ich denke, die Richtung, die Italien jetzt einschlägt, ist sehr komplex und wird allen etwas abverlangen.“
Meloni will Italien wieder aufrichten
„Wir haben Geschichte geschrieben, nun müssen wir Verantwortung zeigen und wir werden für alle Italiener:innen regieren“, sagt Meloni in ihrer ersten Rede nach der Wahl. Meloni will, dass die Italiener:innen wieder stolz auf sich sein können. Mit Stolz und Genugtuung sagt die Parteichefin: „Die Italiener haben sich für uns entschieden und wir werden sie nicht enttäuschen.“ Fratelli d’Italia werde Italien wiederaufrichten.Wer ist Giorgia Meloni?
Die 45-jährige Römerin wird voraussichtlich neue Ministerpräsidentin werden. Die Parteichefin der Fratelli d'Italia steht in der Tradition von Benito Mussolini. Meloni hat ihre gesamte politische Karriere im Dunst der verschiedenen postfaschistischen Parteien und Gruppierungen aufgebaut. Aufgewachsen ist sie im „roten" Arbeiterviertel Garbatella in Rom. Schon als 15-jährige trat sie der radikalen neofaschistischen Fronte della Gioventù des MSI bei.2008 machte Silvio Berlusconi sie zur Ministerin für die Jugend. Mit 31 Jahren war sie Italiens jüngste Ministerin.
Meloni distanzierte sich nie klar vom Faschismus und gilt als ultrakonservativ, zudem als europakritisch, die EU hält sie für zu bürokratisch. Zumindest in einem Punkt ist Meloni, im Gegensatz zu ihren Bündnispartnern Matteo Salvini von der Lega und Forza Italia-Chef Silvio Berlusconi, auf EU-Linie: Meloni sprach sich für militärische Hilfen für die Ukraine im Krieg gegen Russland aus und für Sanktionen gegen Russland.
(et/vv)