Interview

Papst Franziskus nennt Südtirol als Beispiel für Konfliktlösung

Besondere Ehre für unser Land: Papst Franziskus hat Südtirol als positives Beispiel gelobt. Seine eventuelle Verzichtserklärung ist vorbereitet.

Papst Franziskus nennt Südtirol als Beispiel für Konfliktlösung
ANSA/Alessandro Di Meo
Papst Franziskus hat Südtirol als Beispiel für die Lösung eines politischen Konflikts genannt. In einem Interview der spanischen Tageszeitung „ABC“ wurde der Papst über Katalonien befragt wegen der dortigen Spannungen mit der Zentralregierung in Madrid. Franziskus antwortete, dass Spanien nicht der einzige Fall auf der Welt mit einer solchen Situation sei.
 
Jeder Staat müsse den eigenen Weg finden, um solche Konflikte zu lösen. In Italien gebe es ein Gebiet im Norden, Südtirol, mit einem eigenen Autonomie-Statut. Dort werde Deutsch und Italienisch gesprochen. 

Verzichtserklärung für medizinischen Notfall liegt vor

Papst Franziskus hat außerdem nach eigenen Worten bereits seinen Rücktritt für den Fall unterschrieben, das Amt nicht mehr ausüben zu können. "Ich habe meine Verzichtserklärung schon unterzeichnet", sagte der 86-Jährige im Interview der Zeitung "ABC". Er habe das getan, als Tarcisio Bertone Kardinalstaatssekretär war, und diesen darauf hingewiesen, dass die Erklärung für den Fall einer Verhinderung aus medizinischen Gründen sei, erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche weiter.

„Benedikt XVI. ein großartiger Mann“

Bertone hatte bis zum 15. Oktober 2013 das zweithöchste Amt des Kirchstaates inne. Bertone galt als Vertrauter des heute emeritierten Papstes Benedikt XVI., der Ende Februar 2013 als Pontifex zurücktrat. "Er ist ein großartiger Mann", sagte Franziskus im Gespräch mit "ABC" über Benedikt. Er treffe ihn noch oft. Der gebürtige Bayer habe einen "guten Sinn für Humor, ist klar, sehr lebendig, spricht leise, aber folgt dem Gespräch".
 
ds dpa