​WM-Vorschau: Spanien gegen Marokko & Portugal gegen Schweiz

In Katar sind heute wieder Spitzenspiele zu erwarten: Spanien trifft auf Marokko. Und die Schweiz will Portugal bezwingen. Hier die WM-Vorschau.

​WM-Vorschau: Spanien gegen Marokko & Portugal gegen Schweiz
Ansa/EPA

Die Schweiz will Portugal bezwingen 

Nicht viele Fußball-Nationalteams aus kleineren Ländern rufen ihr Potenzial so konstant bei Großereignissen ab wie die Schweiz. In ihrem dritten WM-Achtelfinale in Folge wollen die Eidgenossen am heutigen Dienstag ab 20 Uhr den favorisierten Portugiesen als gemeinsam gewachsenes Team Paroli bieten und erstmals seit 1954 das Viertelfinale erreichen. Portugal war zuletzt 2006 in der Runde der letzten acht Mannschaften.
 
"Wir brauchen eine besondere Leistung. Portugal ist ehrlich gesagt eine gute Mannschaft und für mich auch der Favorit in diesem Spiel, aber wir kennen auch unsere Qualitäten", sagte Xherdan Shaqiri, einer der Schweizer Anführer neben dem "Aggressive Leader" Granit Xhaka.
 
"Der Schlüssel ist wirklich eine besondere Mannschaftsleistung, denn wir sind die Schweiz, wir haben keine Cristianos in unserem Team", sagte Shaqiri mit einem schiefen Lächeln und dem Wissen, die zuletzt kranken Stützen Yann Sommer und Nico Elvedi zurück zu haben.
 
Die Schweiz sei ein "schwieriger Gegner", eine "geschlossen starke Mannschaft" eben, meinte Portugals William Carvalho. "Aber die Schweiz wird auf ein sehr konzentriertes Portugal treffen. Wir werden alles tun, um zu gewinnen", sagte der 30-Jährige von Betis Sevilla.
 
Der Sieger trifft im Viertelfinale am Freitag auf den Gewinner der Partie Marokko gegen Spanien (16.00 Uhr). Mit Blick auf das 1:2 gegen Südkorea, das der Europameister von 2016 als bereits qualifiziertes Team kassierte, forderte William "eine konzentrierte Leistung von der ersten bis zur letzten Minute".

Marokko gegen Spanien: „Das wird kein Spaziergang“

Für Spanien hat sich vor dem Achtelfinale der Fußball-WM in Katar trotz des überraschenden 1:2 gegen Japan zum Abschluss der Gruppenphase nichts geändert. "Wir wollen sieben Spiele hier spielen, das habe ich immer gesagt", betonte Trainer Luis Enrique. Dafür muss La Roja am Dienstag ab 16 Uhr die Hürde Marokko nehmen. Die Nordafrikaner wollen indes erneut überraschen, Teamchef Walid Regragui bezeichnete das Spiel als "unser viertes Finale bei dieser WM".
 
Die Spanier sind im Education City Stadion jedenfalls auf alle Eventualitäten vorbereitet. "Vor mehr als einem Jahr habe ich den Spielern gesagt, dass sie mindestens 1.000 Elfmeter bei ihren Clubs schießen müssen. Die kannst du nicht beim Nationalteam trainieren", sagte Enrique.
 
"Ich glaube nicht, dass Elfmeterschießen eine Lotterie ist." Ob die Spieler die Vorgabe umgesetzt haben, ist unklar. Und das 1:2 gegen Japan? Aufgearbeitet. "Es gibt nicht so viele Dinge zu verbessern, außer diese Minuten mit dem Kollaps. Wir haben das analysiert und daraus gelernt", versicherte Verteidiger Rodri. "Wir wollen die Traurigkeit in Zufriedenheit umwandeln", sagte Pedri.
 
Die Niederlage gegen Japan, das die Gruppe vor Spanien gewann, könnte sich für die Iberer sogar als Glücksfall herausstellen. Denn der mögliche Weg ins Finale führt die Selección nicht mehr über Brasilien und Argentinien, bei einem Weiterkommen heißt der nächste Gegner entweder Portugal oder die Schweiz. So oder so: "Das wird kein Spaziergang", sagte Rodri. Und zuvor muss sowieso erst einmal Marokko besiegt werden.
 
Für die Nordafrikaner ist es das erste WM-Achtelfinale seit 36 Jahren. "Es ist das größte Spiel unserer Geschichte. Aber ich hoffe, dass das größte Spiel das übernächste sein wird", sagte Regragui. Mit dem überzeugenden Gruppensieg vor dem WM-Zweiten Kroatien und dem WM-Dritten Belgien machten die Marokkaner bereits auf sich aufmerksam. Gegen Spanien warte nun aber "ein sehr schweres Spiel gegen eines der besten Teams der Welt, gegen einen der Topfavoriten", sagte Regragui. Ein Weiterkommen wäre eine "große Überraschung".

(apa/dpa/joi)