Finnland

Eiskunstlauf-EM: Rang sechs für Daniel Grassl

Der Südtiroler kann sich verbessern, für eine EM-Medaille reichte es aber nicht - Unterstützung vom Verband nach Kritik am Training in Moskau.

Eiskunstlauf-EM: Rang sechs für Daniel Grassl
ANSA/AP Antti H'm'l'inen/Lehtikuva
Der Meraner Eiskunstläufer Daniel Grassl hat bei der EM im finnischen Espoo den sechsten Platz erreicht. Nach einem schweren Fehler im Kurzprogramm erreichte er noch Rang Acht. Gestern Abend, in der Kür, konnte sich der 20-jährige Meraner zwar noch verbessern, für die Top-3 reichte es am Ende aber nicht. Mit insgesamt 233,83 Punkten beendet er den Einzelbewerb auf dem sechsten Rang. Der Sieg ging an den Franzosen Adam Siao Him Fa. Zweiter wurde der Italiener Matteo Rizzo. 

Neumarkt, Boston und Moskau

Grassl hatte zuletzt immer wieder Trainer und Trainingsort gewechselt. Nach den Olympischen Spielen in Peking entschied er sich, seine Heimtrainingsstätte in der Young Goose Academy in Neumarkt zu verlassen und in die USA zu ziehen. Dort, in Boston, wollte er sich weiterentwickeln. Doch nach wenigen Monaten die Rückkehr - und dann eine Entscheidung, die auch für Kritik gesorgt hatte: der Wechsel in das Trainingszentrum Khrustalny nach Moskau, zur Trainerin Eteri Tutberidze.

Verband unterstützt Grassl

Nachdem Kritik an Grassls Entscheidung nach Moskau zu wechseln laut wurde, springt ihm der italienische Eissportverband zur Seite. "Es ist eine gute Entscheidung", sagte der Präsident Andrea Gios im Interview mit Raisport. "Daniel will sich bestmöglich vorbereiten auf die kommenden Jahre - und das ist mit dieser Trainerin möglich. Sie hatte sich außerdem nie positiv zum Krieg Russlands gegen die Ukraine geäußert. Sollte sich herausstellen, dass Tutberidze Russlands politischen Weg unterstützt, werde ich persönlich dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit endet."

Grassl: "Der Sport muss unpolitisch sein"

Daniel Grassl selbst erklärte auf die Frage zu seinem Wechsel: "Ich glaube, Sport muss immer unpolitisch sein. Ich habe mich für den Wechsel nach Moskau entschieden, weil es wichtig für meine Karriere ist, weil es mich voranbringen kann in meinen Leistungen." Die Zusammenarbeit mit Tutberidze soll auch in Zukunft weitergehen, erklärte Grassl.

fm